März 2008 - Usbekistan und Turkmenistan
Leider habe ich es direkt nach dem Urlaub nicht geschafft einen ordentlichen Reisebericht zu schreiben, darum mach ich das hier
etwas ausführlicher, und hoffe dass ich das nach der langen Zeit noch einigermaßen hin bekomme.
Nunja; alles fing damit an dass ich Urlaub machen wollte und mir überlegt habe wohin ich gehen könnte. Zu der Zeit habe ich noch in München gewohnt und beim fahren mit der U-Bahn sind mir die vielen Werbeplakate vom Orient aufgefallen. Also zuhause ein bisschen google bemüht und spontan zwei Wochen Rundreise Usbekistan und Turkmenistan gebucht. Ich musste auch bis zum Beginn der Reise nicht mehr lange warten und schon bin ich in Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan, gelandet. Da es eben auch wenig Vorbereitungszeit für mich gab, habe ich mich einfach überraschen lassen was da auf mich zukommt. So wusste ich nicht dass Taschkent eine der Urausgaben des Koran beherbergt und somit zu einer der wichtigsten Pilgerstätten der Moslems gehört.
Nach dem der erste Tag in Taschkent schnell rum war ging es direkt weiter nach Chiwa (oder auch Xiva). Die Stadt welche eine zentrale Rolle entlang der Seidenstrasse gespielt hat, hat einiges an Kulturellem und teilweise auch Unvervollständigtem zu bieten.
Nach Chiwa ging es über die extrem bewachte Grenze nach Turkmenistan. Turkmenistan ist extren reich an Bodenschätzen, vor allem Gas, das sieht man durchaus auch überall. Denn in Ashgabat der Hauptstadt, da wird nicht gekleckert, da wird geklotzt, und zwar richtig. Dies haben die Turkmenen sicherlich auch ihrem ehemaligen Herrscher Turkmenbashi zu verdanken, welcher nach wie vor an allen Ecken und Enden verehrt und gelobt wird. Das ganze gipfelt dann in seiner riesigen Moschee und zugehörigem Mausoleum. Nichts desto trotz sehr beeindruckend, und auch das farbenfrohe Frühlingsfest konnten wir erleben.
Nach vier Tagen in Turkmenistan ging es wieder zurück nach Usbekistan. Auf der Fahrt dorthin konnte man bereits die ersten 6.000ender des Himalaya sehen, welche sich majestätisch in den Himmel erhoben. Und nicht nur die Berge waren sehr imposant, auch was uns in Bucchara und später dann in Samarkand erwarten sollte. Es ist einfach unglaublich wie farbenfroh und detailverliebt die Moscheen dort gebaut wurden und wie gut diese auch nach jahrhunderten erhalten sind. Natürlich wurde auch sehr viel und aufwändig restauriert.
Mit dem Zug ging es dann wieder zurück nach Taschkent, und was zwei Wochen Frühlingssonne ausmachen sieht man hervorragend im Emir Tibur Park. War es zwei Wochen vorher noch kahl und trist, so hat am Ende des Urlaubs alles gegrünt und geblüht.
Und eine kleine Extraanekdote gibt es hier auch noch:
Ein Teilnehmer der siebenköpfigen Reisegruppe entpuppte sich als Metallkünstler. Ich sagte so während der Reise mal zu ihm, mehr
im Spaß, "Du, ich bring Dir mal das ganze Blech was mal in mir drin war, dann kannst Du daraus was machen...". Nach einem halben Jahr kam es dann tatsächlich zum Nachtreffen aller Teilnehmer und
ich hab ihm das Blech mitgebracht. Einige Wochen später kam die Rückfrage nach der Lieferadresse. Und so habe ich mein Bild mit dem Titel "Gegen den Bösen Blick" erhalten (das letzte in der
Galerie unten). Grund für den Titel war, dass in Usbekistan und Turkmenistan früher oft Holzbalken quer in die mit Blumenmustern verzierten Türmchen eingearbeitet wurde, diese sollten den bösen
Blick abwehren. Weiters sind darauf ein paar Sportler in Blattgold abgebildet, diese sollen an meine aktive Zeit als Zehnkämpfer erinnern.
(Bilder fotografiert mit Canon EOS 350 D)