2015 - Italien und Balkan

Weitere Vorbereitung und 1. Tag - 16.04.2015:
Geplant war die Abfahrt ursprünglich auf den 14.04. Dass sich dieser verschiebt habe ich aber irgendwie schon früh geahnt, liegt wohl daran dass ich erst die Woche vorher das Getriebe gewechselt hab und auch so relativ spät dran war die ganze Ausrüstung zu organisieren. Laptop, Action-Cam, sonstige Kleinteile fürs Motorrad wie Getriebeverstärkung neue Koffer, Reservekanister und die Halterungen dazu. Auch das neue, und mein allererstes eigenes Navigationsgerät, wollten vorher eigentlich noch getestet werden. Naja, aber da ich die Verkabelung erst mit dem Getriebe fertig gemacht hab, auch für die neuen Bordsteckdosen hinterm Cockpit und in einem der Koffer um z.B. das Laptop während der Fahrt laden zu können, war auch da leider nicht so viel mit testen, denn die Zeit rannte, und wenn ich mal gefahren bin lief das Navi nur mit Battariebetrieb. Aber die Grundeinstellungen habe ich immerhin vorab eingeben können - Kurvenreiche Strecken. Als dann am 15.04. das Ladekabel immer noch nicht eingetroffen war, hab ich zumindest die Zeit noch nutzen können um in der Wohnung klar Schiff zu machen. Dort wo sich die letzten Wochen alles getürmt hat was auf die Reise mit soll, war mittlerweile fast komplett alles verschwunden und ich konnte nochmal alles saugen, und wie gesagt, halt Ordnung machen.

16.04.2015 - 2 min vor der Abfahrt
16.04.2015 - 2 min vor der Abfahrt

Die Abfahrt habe ich mir dann definitiv auf den 16.04. festgelegt, da ich auch noch der Einladung meines letzten Vermieters nachkommen wollte, eine Nacht in seinem Haus am Lago Maggiore zu verbringen. Nun denn, eine Chance bekam die Post noch, und ich war bis zum Mittagessen zuhause. Pünktlich nachdem man sich zu Tisch gesetzt hatte, klingelt es an der Tür, und auch wenn es nur einmal war, so war es der Postbote mit dem Päckchen und dem darin enthaltenen Ladekabel. Jetzt wurde es ernst, und es hat nach dem Mittagessen doch noch ein paar Minuten gedauert bis ich dann tatsächlich abfahrbereit war. Bis an den Bodensee kannte ich die Strecke gut, und das Navi hat sich aus dem Augenwinkel betrachtet fast tot gerechnet, da ich einfach nicht so fahren wollte wie es mir vorgeschlagen wurde. Aber kaum über die Grenzen zu Österreich und der Schweiz raus, wollte ich dem Navi auch ne Chance geben. Die kurvenreichen Strecken waren nicht gelogen, kreuz und quer durchs Appenzeller Land, bis ich dann irgendwann mal realisiert habe was mir das Ding für eine geplante Ankunftszeit ausgerechnet hat - 21 Uhr irgendwas. Das ist vielleicht ein bisschen spät, und so kam es dass ich doch völlig außer planmäßig verbotene Wege eingeschlagen habe und bis Thusis mal schnell ein paar Kilometer gemacht habe. Die alte Bernardino-Straße wollte ich mir aber nicht entgehen lassen und auch das obligatorische Foto in der Viamala-Schlucht gehörten irgendwie zum Pflichtprogramm. Da der Pass ohnehin noch gesperrt war, ging es ab durch den Tunnel, und danach wieder auf die alte Straße bis unten. Und auch dort hieß es dann nochmal Kilometer machen. Und als ich mich schon zur Autobahnauffahrt eingefädelt habe, wie aus heiterem Himmel, versucht doch tatsächlich schon wieder ein Panda mich zu attackieren (netter kleiner Insider, wer die Story kennt, weiß wovon ich rede und dass das keine schöne Story war). Unglaublich, aber diesmal hatte ich zumindest Platz und konnte dem Angriff ausweichen.
Die Ostseite des Lago Maggiore war mir bis dato noch völlig unbekannt, obwohl ich schon so oft auf der gegenüberliegenden Seite war für ein Wochenende. Schade eigentlich, weiß ich doch jetzt was mir all die Jahre entgangen ist. Denn, auch hier habe ich dem Navi noch eine Chance gegeben zu zeigen was kurvenreiche strecken sind, und ich hab irgendwie nicht mitbekommen wo ich dann letztendlich die Grenze nach Italien überquert habe. Irgendwo im Nirgendwo halt. Und dann hatte ich das erste Etappenziel auch fast erreicht, noch einmal an den See runter, und wieder halb nach oben und ich war dann um kurz vor 20 Uhr da.
Gemeinsam Essen gehen mit meinem Vermieter und seinen drei Damen mit denen er gemeinsam den Garten auf Vordermann gebracht hat und anschließend noch ein bisschen spielen um die geöffneten Weinflaschen ordnungsgemäß zu entsorgen und dann war der erste Tag vorbei und ich bin im Urlaub angekommen.

2.Tag - 17.04.2015:
Am nächsten Morgen war erstmal ein bisschen aufräumen angesagt, beziehungsweise neu sortieren. Da es wenig aber beständig genieselt hat, kaum dass man mit dem Frühstück fertig war, hab ich gleich die Regenkombi angezogen. Besser wars, denn das leicht und beständig wurde immer wieder unterbrochen durch heftig aber kurz, so dass ich spätestens dann durchweicht gewesen wäre. Das Navi habe ich dann gefüttert mit "kürzester Weg", was mir aber nach der x-ten Stadt-/Ortsdurchfahrt, das in wilden Schlaufen geendet hat, wie ich mir abends auf der getrackten Route angeschaut hab, so dermaßen auf den Senkel ging, dass ich wieder zurück zum alten Modi "kurvenreiche Strecke" gewechselt hab. Und ich sollte auch dafür belohnt werden. Denn kaum war das gemacht, kam wider erwarten die Sonne zum Vorschein, und so kebelig es vorher zum fahren war, umso gieriger war ich jetzt den Kurven nachzujagen. Und wer die Autobahn von Mailand nach Genua kennt, der kann erahnen was es abseits dieser kurvigen Autobahn so alles zu entdecken gibt. Und ähnlich wie auf Sardinien waren die Italiener auch hier zu blöde gerade Straßen zu bauen - ein Kompliment dafür!

Aber irgendwann scheint sich auch der tollste Tag aufzulösen und die Suche nach einer Bleibe für die Nacht hat begonnen. Und wie es der Zufall so will, war auch dann ziemlich wie aus dem Nichts ein Campingplatz angeschrieben welchen ich direkt heim- äh, aufgesucht habe. Schnell das Zelt aufgebaut und das belegte Brötchen, welches immer noch zur Hälfte übrig war verspeist. Dann wollte ich im angeschlossenen Restaurant ein Bierchen zu mir nehmen, was ich auch getan habe, und mit jedem Bierchen kam ein weiteres Schlälchen Takkos mit Dip dazu, dass ich mir die eigentlich geplante Pizza sparen konnte.
Nebenher noch ein bisschen im Whatsäpp die Zeit verblödelt, bevor ich mich dann aufs Ohr gelegt habe.

3.Tag - 18.04.2015:
Am Abend zuvor hatte ich die WLAN-Zeit genutzt um mal nach dem Wetter zu schauen. Morgens leichte Bewölkung, ab mittags dann Sonne mit vereinzelten Wölkchen, das war die Ankündigung. Naja, die leichte Bewölkung und die Sonne fielen dann aber ziemlich nass aus, weswegen ich bereits nach 25km den Regenkombi anlegen konnte/durfte/musste. Aber die Strecken welche mein Navi mich führte waren trotz nasser Straßen wieder aller erste Sahne. Und auch die Reifen, welche ich zu super-speziellen Sonderkonditionen erstehen konnte, haben mich nicht im Stich gelassen, ein Dank der Firma Heidenau!! Selbst der Schneefall auf dem Colle di Rodici war kein Problem. Als Problem sah ich eher dass die tiefhängenden Wolken gelegentlich für eine Sichtweise von deutlich unter 50m sorgten, und man nie so genau sagen konnte, ob man nicht doch gleich rechts den Abhang runter fährt weil man eine der zahlreichen und teilweise auch richtig engen Kurven übersieht. Unten angekommen kam doch tatsächlich mal kurz die Sonne raus, was ich auch gleich genutzt habe, mich in einem Cafe in selbige zu setzen und einen grooooßen heißen Cappucchino zu trinken. Aber kaum ging es weiter, ging auch der Regen weiter, mpf. Mittlerweile war ich in der nördlichen Toskana, und ich wollte eigentlich so ein Alto Adige fotografieren, schön auf dem Berg gelegen, von der Sonne beschienen, aber da war nix. Also die Alto Adiges waren wohl da, aber die Sonne nicht, schade eigentlich, denn es wird wohl ein Weilchen dauern bis ich mir die Toskana und Ligurien näher anschauen kann.

kurz vor Predappio
kurz vor Predappio

Als Tagesziel hatte ich mir eigentlich San Marino vorgenommen, ich war ja ohnehin schon ein Tag später wie ursprünglich geplant, wo ich bereits am zweiten Abend dort sein wollte. Aber die kleinen und kurvigen Straßen, kosten Zeit, und so kam es dass ich noch rund 210km gehabt hätte, was mir dann doch zu spät wurde, sowieso bei dem stärker werdenden Regen. Zu allem Überfluss hat sich bereits nach 340km auf der Uhr die Reserve gemeldet, deutlich früher wie das was ich sonst so fahre, aber voll gepackt scheine ich wohl ein paar ml mehr auf 100 zu benötigen. Kein Problem, Tankstellen gibt es ja en masse, so der Gedanke. Aber wie es das Eichhörnchen will, die erste zu und die Karten wurden nicht angenommen, die nächste war senza pb ausverkauft, und ich eiere bereits seit 20km mit grell leuchtendem Tanklicht durch die Gegend. Dann wollte ich mich auf die Suche nach einem Campingplatz machen, aber selbst nach Rückfrage wurde ich immer weiter geschickt, was darin geendet hat dass ich schon wieder 15km mehr gefahren bin, wohlgemerkt, auf Reserve. Also das nächste Hotel angesteuert, um von dort die bereits geschlossene Tanke von vorhin am nächsten Tag aufzusuchen. Aber, das Hotel war komplett belegt, irgendein Trial-Event hat da wohl stattgefunden, lauter KTM und Husquarna standen da rum. Und dann komm ich, das einzig wirklich dreckige Mobbed ist so nen Dickschiff von BMW, vollgepackt bis obenhin und eingesaut von unten bis oben. Hat mir dann doch auch noch ein paar Blicke eingebracht, hihi. Vom dortigen Wirt bin ich dann aber in die nächste Ortschaft weiter geschickt worden, wo ich dann auch unterkommen würde. Also, nochmal 7km weiter. Auf Wild-Camping hatte ich nun auch wirklich überhaupt keine Lust mehr bei dem Siff, weswegen ich das Hotel gerne genommen hab. Auch habe ich mich immerhin soweit verständlich machen können dass ich mir den Weg zur nächsten Tankstelle beschreiben lassen konnte. Gut war, dass das auch der Weg war, den das Navi sowieso nehmen wollte. ABER, es waren eben nochmal knapp 25km bis dahin.
Aber erstmal Abendessen und ein Feierabendbierchen und dann ab ins warme Bett.

4.Tag - 19.04.2015:
Der Tag begann dann auch schon deutlich besser, denn als ich aus dem Fenster geschaut hab, war die Bewölkung nicht mehr ganz so dick und die Straße waren abgetrocknet. Also gemütlich zusammen packen und ein kleines Frühstück einnehmen. Um kurz vor halb zehn ging es dann weiter. Und ich wurde jäh daran erinnert dass es eigentlich doch erst April ist, denn es war sehr frisch. Ich hab jetzt nicht groß gefroren, aber wenn mich eine dieser kalten Böen aus Nordost erwischt haben, dann hat es mich doch mal kurz gefröstelt. Aber je weiter ich in Richtung Osten kam umso besser wurde es, zwar nicht unbedingt wärmer, aber der kalte Wind hat zumindest nachgelassen. Kurz vor San Marino habe ich bei einem weiteren Fotostopp festgestellt, dass ich den Gummiring um den Sucher der Kamera verloren habe. Muss wohl abgegangen sein als ich die 

Piazza al Serchio - fragt mich nicht wie das Teil da hinkam, Schienen gibt es nicht und der Tunnel ist nur Fake
Piazza al Serchio - fragt mich nicht wie das Teil da hinkam, Schienen gibt es nicht und der Tunnel ist nur Fake

Kamera in den extra dafür gekauften Tankrucksack gefrimelt habe. Da war ich dann schon etwas stinkig, da kauft man extra einen neuen Tankrucksack um die Kamera sicher transportieren zu können und dann fehlen kurz darauf die ersten Teile. Auch scheine ich es bei einer dieser Aktionen geschafft zu haben, irgendwas an der Kamera selbst zu verstellen, denn auf einmal ging der Autofokus nicht mehr. Eigentlich ja kein Problem, nur muss ich jetzt wirklich zu jedem Foto den Helm abnehmen um durch den Sucher zu schauen, was fürs Auge ja auch nicht mehr so angenehm ist ohne dem Gummiring, um zu prüfen ob auch wirklich scharf gestellt ist. Der schnelle "Schnappschuss" mit Helm auf ist somit passé. Naja, werde mich nachher mal mit dem Handbuch hinsetzen müssen um das wieder auszumerzen. Hoffentlich finde ich den Fehler gleich. Nun denn, von San Marino hatte man natürlich auch einen hervorragenden Blick über die Landschaften. Und gut dass ich da oben war, denn so kam mein Entschluss mal spontan nach Rimini zu fahren um dort zu campen nicht von ungefähr. Denn in die geplante Fahrtrichtung nach Südwest, da hingen immernoch oder schon wieder die dicken Regenwolken. Da sitze ich doch lieber zu meinem Feierabendbier am Meer, oder!? Und da das Wetter die nächsten Tage immer besser werden soll, wird es im Landesinneren hoffentlich auch mal so sein, dass ich trocken durch komme auf meinem Weg nach Rom, was ich mir als nächstes Ziel gesteckt habe, bisschen Kultur muss sein, dazu ein guter Wein, um eine meiner Lieblingsbands frei zu zitieren.

Kunst in San Marino
Kunst in San Marino
Rathaus San Marino
Rathaus San Marino

5.Tag - 20.04.2015:
Der fünfte Tag hat mit ein bisschen philosophieren bei strahlendem Sonnenschein und Kaffee begonnen warum jetzt mein Lenker wackelt. Mein Campingnachbar hatte auch allesWerkzeug dabei um zumindest lose Schrauben auszuschließen. Ein kaputtes Gummilager der Gabelaufhängung wurde vermutet, und so habeich mich zuerst um eine BMW-Werkstatt bemüht. Hatte fast damit gerechnet erst beim nächsten Etappenziel auf eine solche zu stoßen, der kurze Halt bei einem BMW-Autohändler hat mich allerdings gleich ins nächste Kaff geschickt und mich dort bereits telefonisch angekündigt. Dort angekommen bin ich auch ziemlich gleich dran gekommen und hab das Problem geschildet. Das Mobbed wurde in die Werkstatt geschoben, ich ausgesperrt, und das Thema lose Schrauben wurde auch dort nochmals ausgeschlossen. Letztlich haben die sich auf ein defektes Lenkkopflager festgelegt und mich weggeschickt, das ist nicht so schlimm, da kann man gut damit fahren. Mit einem etwas mulmigen Gefühl bin ich dann aber weiter gefahren und habe insgeheim den Beschluss gefasst mich in Rom erneut darum zu kümmern und den dortigen BMW-Händler aufzusuchen um das Ding auf alle Fälle wechseln zu lassen. Aufgrund der Aussage von der BMW-Werkstatt habe ich mich zuerst an die dem Navi vorgegebenen kurvigreiche Straßen gehalten. Aber irgendwie wurde das wackeln immer mehr und ich habe umprogrammiert auf "kürzeste Zeit" und die Geschwindigkeit nochmals reduziert und war mit durchschnittlichen 30-35kmh unterwegs.

frag nicht wie die Kiste gerutscht ist, ich saß da noch drauf...
frag nicht wie die Kiste gerutscht ist, ich saß da noch drauf...

Doch es kam wie es kommen musste. 90°-Rechtskurve, sehr steil nach rechts abfallend. Eigentlich kein Problem - eigentlich. Etwas austretendes Wasser ab der Straßenmitte, die nicht gegebene Notwendigkeit die Kurve eng anzufahren, das defekte Lenkkopflager und zu allem Überfluss auch noch Sand in der Wasserspur und das Vorderrad ist gradeaus. Blöd das gewesen ist. Aber ich habe mich krampfhaft ans Mobbed gekrallt, ja nix loslassen und noch mehr (an mir) kaputt machen, und so rutsche ich rechts liegend die Straße lang, welche Ausnahmsweise in ordentlichem Zustand war. Mobbed ausgemacht, aufgestanden, den Staub abgeklopft und da kam auch schon ein freundlicher Helfer und wir haben das Mobbed wieder hingestellt. Kurze Schadensaufnahme gemacht, aber bis auf ein paar Kratzer an Windschild, Zylinder, Bremshebel und Koffer nicht weiter festgestellt. Also den Spiegel wieder zurecht gerückt und weiter gings. Allerdings war das Fahrverhalten jetzt völlig für den Arsch. Das Lenkkopflager hatte durch den Schlag auf den Lenker jetzt deutliche Rastpunkte und auch hatte ich so ein Gefühl wie wenn sich noch ein Radlager mit verabschiedet hat, das werde ich überprüfen lassen müssen bei meinem Besuch in Rom. Wundern würde es mich nicht, ging es doch immer recht ruppig zu die letzten fünf Jahre seit ich diese gerichtet hab und die letzten 1.300km waren auch nicht unbedingt Schongang. Vielleicht war da ja auch noch was mit ausschlaggebend dafür dass ich da so unglücklich abgeflogen bin. Wer weiß, zum jetzigen Zeitpunkt aber nur lose Spekulation.

Nun denn, es hilft ja nichts, entweder 100km rückwärts und im Nirgendwo festhängen während die bei BMW meine Mühle wieder auf Vordermann bringen, oder 170km vorwärts um die Zeit damit zu füllen was ohnehin geplant war - ein bisschen Kultur. Vorwärts ging es natürlich, auch wenn mir nicht immer ganz wohl dabei war, denn das ruckeln war nun deutlich spürbar, und Kurven anbremsen, wie ich mir das irgendwie angewöhnt habe, war absolut überhaupt nichts, denn es wurde spürbar schwammig auf dem Vorderrad. Immerhin konnte ich mir die Autobahn sparen und hatte immer wieder noch schöne kurvige Strecken mit tollen Aussichten, auch wenn ich diese lange nicht so genießen konnte wie ich das wohl sonst gemacht hätte.
Aber ich bin dann abends doch gut auf dem von einem weiteren Camping-Nachbar empfohlenen Campingplatz fast im Zentrum von Rom angekommen. An der Rezeption habe ich auch gleich nach dem nächsten BMW-Händler gefragt, jedoch hat mein Navi die Straße nicht gekannt, und so muss ich wohl warten bis zum nächsten morgen bevor ich einen neuen Anlauf starte und mein gutes Miststück abgeben kann.
Und eine gute Nachricht gibt es aber auch. Die tags zuvor verstellte Kamera hat sich wieder eingekriegt. Ein süßer kleiner versteckter Schalter an der Vorderseite der Kamera, welchen ich zwar gemeint hatte angeschaut zu haben war des Übels Ursache. Tja, wer ein "s" von einem "m" unterscheiden kann ist klar im Vorteil.

Eigentlich wollte ich irgendwann mal auf größere Zeitabstände wechseln, anstelle der Tagesberichte. Aber bei mir scheint es wohl immer rund zu gehen und ich muss fast dabei bleiben. *grins* Auf zu Tag 6, aber das kann ja nur langweilig werden, K-U-L-T-U-R...

Da muss ich sie alleine lassen bei BMW-Roma
Da muss ich sie alleine lassen bei BMW-Roma

6.Tag - 21.04.2015:

Da es mir gestern Abend wie geschrieben nicht mehr gerreicht hat bei einem BMW-Händler vorbei zu schauen, ging heute morgen der erste Gang zu selbigem. Das Problem Lenkkopflager wurde auch dort schnell erkannt und bestätigt, aber auch dort die einhellige Meinung dass das im Normalfall nicht weiter tragisch ist. Eine weitere Feststellung war, dass die Kiste etwas schief dasteht. Ich mein dass da irgendwo irgendwas leicht verzogen ist, ist mir bekannt, aber hat das Fahrverhalten ja nicht weiter beeinflusst. Aber was sie mir dann gezeigt haben, hat mich doch erstaut, denn so schief hatte ich das nicht in Erinnerung. Nun denn, sie waren der Meinung dass das alles leicht zu regeln ist wenn man die Schrauben alle mal löst und wieder fest zieht. Sollte mir Recht sein, das Lenkkopflager wollte ich trotzdem gewechselt haben. Und auch die Radlager überprüft. Soweit so gut, wir haben uns auf einen Preis geeinigt und ich habe mich auf den Weg zur Kultur gemacht.

Praktischerweise war der Vatikan grade mal 500m Luftlinie entfernt, allerdings lag der Eingang zu "the dome" auf der anderen Seite, als der wo ich ankam. Da war es doch ein bisschen weiter und ich habe mich schnell der restlichen Klamotten die zuviel waren entledigt. Die Schlange zur Besichtigung des Doms hat bereits rings um den Peterplatz gereicht, was mir spontan zu blöde war mich da anzustellen. Aber solange man alleine ist, stellt man sich einfach mal unauffällig dahin ab wo die Schlange gezielt geführt wird und ein paar Minuten später war ich ein Teil der selbigen. Die üblichen Kontrollen mit

"the dome"
"the dome"

Durchleuchtung und so standen an, also hab ich brav meinen tollen, neuen Endoprtothesenpass gezückt auf dass ich gleich in lustige Diskussionen verwickelt werde. Nebenbei noch meine ganze mitgeschleppte Elektronik auf die Taschenmesser gestapelt dass das beim röntgen nicht auffällt und schon war ich drin. Ohne Diskussionen und ohne dass ich mein Messer abgeben musste. Kurz orinetiert und schwupps stand ich in der nächsten Schlange wo ich eigentlich gar nicht hin wollte. Aber wenn wir schon mal da sind, dann klettern wir auch auf die Kuppel rauf, kostet ja nur fünf Euro, wenn man fleißig ist und NICHT den Aufzug nimmt. Guter Härtetest für die Hüfte, dachte ich und hab mich frohen Mutes an den Aufstieg gemacht. Und ich finde das hat sich schon gelohnt, das Wetter war einfach perfekt dafür, auch wenn ich irgendwie immer noch zu viel an hatte, und die Motorradstiefel bestimmt auch nicht unbedingt das geeingete Schuhwerk dafür sind. Aber besser wie FlipFlops wie es auch so manch eine(r) versucht hat. Wieder unten hab ich überlegt ob ich jetzt tatsächlich noch in die Sixtinische Kapelle will oder nicht. 25 Euro sollte der Spaß kosten, gut da war das Museum auch noch dabei, aber dennoch ein stolzer Preis. Naja, wenn ich schon grad da bin, kam mir da wieder in den Kopf, dann wollen wir das auch noch tun. Also Ticket in "the dome" gekauft um nachher nicht schon wieder in der Schlange stehen zu müssen, und dann hab ich mich auf den Weg um "the dome" gemacht um von hinten ans Museum und die Kapelle zu gelangen. Da ich ja ein gewissen Spielraum hatte bevor ich drin sein musste, der Nachteil wenn man das Ticket bereits in "the dome" kauft. Da ich am Morgen zwar noch dran gedacht hab, aber die zusätzliche Speicherkarte doch liegen hab lassen, dachte ich mir kaufste noch eine, und bin so ein bisschen abseits vom Trubel durch die Seitenstraßen gelaufen auf der Suche nach einer weiteren Flash-Karte. War aber nix, dafür hab ich beschlossen im Anschluss dann dort was essen zu gehen weil bestimmt billiger als da wo alle Touris sind. Und so war es dann später auch.

Aber erstmal ab ins Getümmel, und das war auf dem Weg bis zur Sixtinischen Kapelle fast noch schlimmer als vorhin in "the dome". Hatte natürlich auch passend dazu mein tollsten Totenkopf-T-Shirt an *grins* und hab mich auch getraut aus der Hüfte das ein oder andere Foto zu schießen, die Ausbeute ist allerdings mehr als bescheiden. Wen wunderts, wenig Licht, längere Belichtung und kein Plan wo das Objektiv genau hin zielt. Aber vielleicht kann man ja mit Nachbearbeitung noch bissle was retten. Wir werden sehen. Nun denn, es war dann auch schon etwas später, oder so, und ich hab beschlossen mich auf den Rückweg zum Campingplatz zu machen. Noch ein kleiner Umweg am Supermarkt vorbei und dann war ich um 17Uhr wieder zurück und hab mich erschöpft erstmal kurz hin gelegt. ABER, die Hüfte hält. Auch wenn ich kurzzeitig mal gedacht hab, "jetzt ist dann gut sonst tut es heute abend wieder ordentlich weh", so sitze ich hier nun völlig schmerzfrei und tippe ein bisschen vor mich hin.
Dann kam allerdings noch der Anruf von BMW. Der Rahmen scheint wohl etwas abgekriegt zu haben, das wäre zwar äußerst ungünstig, aber solange der Rest wieder verkehrssicher ist, kann ich damit leben. Muss ich halt meinen kurzen Zwischenstopp zu Rock im Park um einen weiteren Tag verlängern und den Heckrahmen kurz wechseln, wenn es dann damit getan ist. Morgen früh haben wir vereinabrt schauen wir uns das gemeinsam an, dann werden wir sehen. Weil irgendwie steht zwar das Vorderrad ziemlich neben der Spur, also nicht mehr sauber unterm Schnabel, aber vom sitzen her merke ich da nichts, und auch das Cockpit sitzt da wo es sein sollte.

So, das war dann der erneut ereignisreiche Tag Nummer 6. Mal sehen was morgen bringt. Ein bisschen Kultur kann ja noch sein, solange mein Mobbed noch verarztet wird. Und mit dem Kolosseum, Trevi-Brunnen oder dem Parco degli Acquedotti gibt es ja auch noch einiges, und noch einiges mehr zu sehen. Aber wir wollen es mal nicht übertreiben. Je nach Fitnesszustand kann ich ja morgen auch mal versuchen das ein oder andere Bildchen mit einzubauen, dass der Text etwas lockerer wird.

7.Tag - 22.04.2015:

So, auch dieser Tag neigt sich dem Ende entgegen. Aber fangen wir vorne an:

Nachdem ja gestern abend noch der Anruf von BMW kam dass es ein Problem mit dem Rahmen gibt hab ich schon das schlimmste befürchtet. Also hat mich logischerweise der erste Weg zum BMW-Händler geführt. War natürlich auch mit lustigen selbstgemachten Problemen verbunden. Erstmal die erste S-Bahn verpasst, also warten. In der Stadt drin dann zwar die richtige Metro erwischt, aber völlig verplant zwei Stationen zu früh ausgestiegen. Aber den Fußweg habe ich gekannt - ich war da ja schonmal, gestern. :-) Bei BMW wurde mir das Problem gezeigt, was ich so auch nicht von allen Werkstätten in

voller Arbeitseinsatz an der Großbaustelle Trevi-Brunnen
voller Arbeitseinsatz an der Großbaustelle Trevi-Brunnen

Deutschland kenne, und ich hier mal lobend erwähnen will. Es wurde vereinbart alles zu richten was zu richten ist und ich habe mich für den nächsten Tag Kultur aufgemacht. Das Kolosseum und der Trevi-Brunnen hatte ich ja schon erwähnt. Und dahin ging es dann auch gleich. Aber erstmal Kaffee, irgendwie hatte ich das noch keinen heute, aber ich hab mich diesmal total blenden lassen, als ich da aus der U-Bahn kam, und mich hat der Kaffee und das Croissant mal spontan 7 Euro gekostet. Aber was mich dann am Trevi-Brunnen erwartet hat war einen riesen große Baustelle. Schade eigentlich, aber kann man nichts machen, wird wohl noch die nächsten Monate so bleiben. Da ich irgendwie immer noch Kaffeedurst hatte, hab ich mich diesmal in das "Edelrestaurant zum Goldenen M", dort noch ein bisschen das WiFi genutzt um mich zu orientieren bevor ich mich auf gemacht habe zum Kolosseum. Natürlich kommt man dann auch am Piazza de Venezia vorbei, und auch hier habe ich nochmal dafür gesorgt dass das Budget überschritten wird, weil ich unbedingt den Emanuele II besteigen wollte. Von dort ging es dann weiter zum Kolosseum, als dann auch der Anruf von BMW kam dass das gute Miststück zur Abholung bereit ist. Fein, dachte ich, aber erst noch den Rest Kultur, wenn wir schon mal da sind. Ich habe mich so ausgiebig wie nötig dann im Kolosseum umgesehen bevor ich auch noch ins Forum Roma gewackelt bin, und dort einen Blick über die weiteren "Baustellen" der Restauration werfe konnte.

Um drei Uhr habe ich mich dann auf den Weg ans quasi andere Ende der Stadt gemacht um meine Mühle wieder abzuholen. Schon auf den ersten Blick sah das alles wieder in Ordnung aus, nicht nur dass sie wieder gerade war, nein, sie wurde auch geputzt, und so stand sie blizend und blinkend in der Sonne als ich ankam. Und ich muss sagen, es war ein absolut fairer Deal, und ich möchte auch hier nochmal ein großes Lob an die BMW-Werkstatt aussprechen. So schnell und unkompliziert wie mir da geholfen wurde, und auch mit dem Service wie man ihn von einem Premiumhersteller erwarten kann. Einfach Top. Sollte mal jemand in Italien ein Problem haben, und es noch bis Rom schaffen, nutzt es, die Werkstatt bei Rimini hat mir ehrlich gesagt nicht so einen Eindruck vermittelt, und auch in Deutschland kenne ich Werkstätten mit weit weniger Service und Know-how.

Aber, jetzt ziehen wir erstmal einen Schlussstrich unter das Theater, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich verabschiede mich aus Rom.

Als Abschluss einen Rundblick durch das Theater - April 2015
Als Abschluss einen Rundblick durch das Theater - April 2015

Morgen geht es weiter gen Süden, und dann auch hoffentlich komplikationslos rüber auf den Balkan.

8.+9.Tag - 23.+24.04.2015:
Nachdem ich mein Motorrad wieder hatte war endlich wieder fahren dran, yepee. Auf dem Campingplatz hab ich mich noch erkundigt was man denn unbedingt gesehen haben muss. Aber irgendwie hat das dann doch nicht so geklappt. Eigentlich wollte ich demnach nach Caserta fahren und hab das auch spontan dem Navi so gesagt. Aber irgendwie wollte mein Navi keine Kurven mehr fahren und so hab ich mir diese selber gesucht. Das ist einmal darin geendet, dass ich den eigentlich noch

verbotene Wege zum Monti Simbruini
verbotene Wege zum Monti Simbruini

gesperrten Pass gefahren bin, mein Navi scheint die Wintersperren also doch zu kennen. Aber so wie der Pass aussah, wurde er nicht nur für den Winter gesperrt und die davor gestellten Betonbarrikaden wurden gewaltsam entfernt. Nun denn, war also Vorsicht geboten, wer weiß was da so alles lauert. Aber bis auf dass, dass die Straße bereits halb verwachsen war, war sie eigentlich in gutem Zustand. Und dann kam ich zu der Stelle weswegen ich die Wintersperre angesprochen hab. Gerade einmal eine knappe Fahrspur frei, so in Pandagröße und links und rechts türmten sich der Schnee noch über einen Meter hoch. Und wir befanden uns knapp über 1.500m und rund 100km südlich von Rom. Dass die Berge da hoch sind, wusste ich wohl, aber damit hab ich nicht gerechnet.
Nun denn, das Kurven suchen und fahren hat Zeit gekostet und so habe ich es nicht bis Caserta geschafft. Zum übernachten wollte ich mich dann irgendwo in die Büsche schlagen, aber wenn die Italiener eines können, dann ist es ihren Besitz verrammeln, keine Chance. Also den nächsten Campinplatz aufgesucht, was auch nicht so einfach war, musste ich doch wieder 40km zurück fahren. Wenn man das mal immer früher wüsste. Der Campingplatz war dann auch so ne Sache, nicht unbedingt teuer in der Unterkunft, aber eine Absteige zu den weniger hoch eingestuften Campingplätzen die ich bisher hatte. WLAN wollte er auch noch 6 Euro die Stunde haben, und das bei einem Sendebereich um deren Rezeption, also das war schon der Knaller. Aber immerhin hatten sie einen Sicherheitsdienst. Naja, ich habe es dann als solchen bezeichnet. Nachts ging alle halbe Stunde mal ein fröhliches und eindringliches Piepen über den Platz, wie wenn ein LKW rückwärts fährt. Also wenn die Sicherheit darin besteht die Leute wach zu machen dass sie selbst nach ihrem Krempel schauen hat das funktioniert, mpf. Aber was das genau war, war auch am nächsten Tag mit anderen Gästen nicht rauszubekommen. Nur so viel, dass die auch den Platz wechseln werden wenn das noch eine Nacht so geht.

kurz vor Montemarano
kurz vor Montemarano

Aber bevor ich das mit meinen Nachbarn erörtern konnte hatte ich schon fast alles zusammen gepackt. Denn es hatte bereits getröpfelt, da wollte ich schnell sein. Und klar war ja dann auch dass sobald alles eingetütet ist die Sonne raus kommt. Naja, arg feucht war es nicht und ich bau das Zelt ja sowieso schnell wieder auf. Aber abbauen hatte diesmal auch schon länger gedauert, denn ich hatte am Abend vorher beim Aufbau nicht bemerkt wo ich aufbaue und hab direkt ein Ameisennest angestochen. Die meinten natürlich ihr neues Domizil gleich unter Beschlag nehmen zu müssen und ich durfte quasi erst umziehen, die blöden Viecher absammeln und dann erst einpacken.
Egal, los ging es dann uso früh wie die letzten Tage nicht. Aber mein Navi hat sich irgendwie schon wieder geweigert Kurven zu fahren und dann bin ich doch noch mitten in Caserta gelandet, wo es dann alle Kurven mitgenommen hat. Aber dann ist mir irgendwann aufgefallen dass Kurven finden gar nicht so einfach ist, wenn man die Diagonale durch ein enges Tal fährt welches zwangsläufig als Route vorgegeben war. Erst als ich dann ein Zwischenziel weitab dieser Route eingegeben hab, hat mich das Navi über schöne enge Sträßchen geführt. Eine lustige Aktion hatte ich dabei auch. Irgendwarum war das Navi mal wieder beim neu berechnen und ich bin halt weiter gefahren. Kurze Schotterpiste und Ende. Da kam dann auf einmal zwischen den Olivenbäumen ein alter Mann mit schwingender Spitzhacke auf mich zu und schimpft und macht was ich denn da will, da geht es schließlich nicht weiter. Ich hab dann auf mein Navi gezeigt und ebenfalls anfangen zu schimpfen, auf die blöde Technik. Als er das realisiert hat, hat er das lachen anfangen und mir auf die Schulter geklopft und mir eine gute Reise gewünscht. Nett sowas.
Die Regenwolken die ich im Westen dann hinter mir gelassen habe, sind aber dann plötzlich vor mir im Osten wieder aufgetaucht. Sah echt übel aus, aber was will man machen. Ich hab dann den Regenkombi angezogen, und bis ich da drin war, wie soll es anders sein, war das Schlimmste schon durch. Aber ich hab ihn trotzdem angelassen und hab so mit den einzelnen letzten Ausläufer immerhin nicht meine Lederkombi durchtränkt.

so sieht es aus wenn ein Motorrad auf der Fähre von Italien nach Griechenland angekettet wird, ein Seilchen, lose drüber gelegt
so sieht es aus wenn ein Motorrad auf der Fähre von Italien nach Griechenland angekettet wird, ein Seilchen, lose drüber gelegt

Irgendwo hatte ich dann auch mal gesehen während meiner Vorbereitungen dass die Fähren fast alle abends gehen. Also hab ich mich schnell mal zum Hafen gemacht und schwupps war ich auf der Fähre nach Patras, die eine Stunde später auch schon abgelegt hat. Und hier sind jetzt auch die letzten Zeilen entstanden, man muss die Zeit schließlich nutzen solange das Mobbed angekettet ist.

kurz nach Ankunft in Griechenland, an der Brücke kurzen Fotostopp eingelegt
kurz nach Ankunft in Griechenland, an der Brücke kurzen Fotostopp eingelegt

10.Tag - 25.04.2015:

Die Überfahrt verlief wie eigentlich auch erwartet völlig problemlos. Wir sollten um 13 Uhr ankommen, umso verwunderter war ich, als wir um zwölf schon angekommen sind. Was ich allerdings nicht bedacht habe war, dass wir ich euch in Griechenland eine Stunde voraus bin, und so stimmt es wieder.

Die Sicht auf das meiner Meinung nach erste sehenswerte Bauwerk war vom Schiff aus nicht so dolle. Aber waren ja auch geschätzte 25km bis zu der Brücke welche die Straße von Korinth quert. Eine der Geldverschwendungsanlage der Griechen. Sorry, nichts für ungut, aber wenn man eine Brücke nur deshalb baut, weil früher mal einer davon geträumt hat, dann macht das halt wenig Sinn, selbst wenn man mit der EU einen zahlungskräftigen Mitfinanzier gefunden hat. In der Zeit wo ich dort gestanden bin zum Fotos machen, was ca. eine halbe Stunde war (ja ich war trotzdem beeindruckt über das Bauwerk), sind vielleicht 15 Autos und 2 Motorräder drüber gefahren. Ein Großteil der Fahrzeuge, PKW und LKW haben weiterhin die Fähren genutzt, obwohl das mit Sicherheit ne halbe Stunde länger dauert, dafür aber bezahlbar ist.

Blick zurück nach Patras auf dem Weg ins Landesinnere
Blick zurück nach Patras auf dem Weg ins Landesinnere

Nun denn, schnell habe ich mich von der Küste entfernt. Die erste vom Navi angegebene Abfahrt natürlich verpasst, aber diesmal war es schnell. Ruck zuck war die neue Route da. Gut dachte ich, dann nehmen wir die. Hab mich irgendwie sogar gefreut als es hieß "abbiegen auf unbefestigte Straße". Voll bepackt ist das zwar immer so ne Sache, aber was solls. Frohen Mutes ging es drauf los, wurde auch gleich von den ersten Einheimischen (Ziegen) begrüßt. Da schottere ich so fröhlich vor mich hin, als ich nach einer Kurve auf einmal nur noch Abgrund sehe. Hm, erstmal anhalten und gucken. Manch einer wäre bestimmt drauf los gefahren und hätte sich dann direkt aufs Maul gelegt, ich wollte aber erst zu Fuß erkunden in welche Richtung ich denn am blödesten dann auf die Goschn flieg wenn ich weiter fahre. Aber viel gucken musste ich nicht, da ging es nicht weiter. Also vielleicht für einen vielgeübten Crosser mit ner leichten Maschine, aber definitiv nicht mit der vollbepackten Q. Also das ganze wieder zurück und doch auf die ursprüngliche Route aufgefahren. Auf dem Dampfer hatte ich mir ja ein bisschen was zurecht geschustert wo ich gerne lang wollen würde. Und langsam hab ich auch mein Navi soweit im Griff dass das mit dem Touren organisieren leichter von der Hand geht. Und dann hieß es, einfach mal drauf los fahren.

kurz vor Platanos
kurz vor Platanos

Das gesteckte Ziel war dann aber scheinbar doch sehr hoch gegriffen, denn es wurde später und später. Eigentlich wollte ich mich schon in die Büsche schlagen und das Zelt aufbauen, das ging wie ich feststellen durfte in Griechenland deutlich einfacher denn in Italien, aber ich hatte mit Ausnahme von dem Frühstück auf der Fähre den ganzen Tag noch nichts zu beißen, und meine Vorräte waren aufgebraucht, oder besser gesagt noch nicht wieder komplett aufgefüllt. Also im nächsten Dorf mal kurz angehalten um einzukaufen und zu Fragen wo es denn eine mögliche Bleibe gibt. War ganz lustig, erstmal wurde der Sohnemann herbei gerufen der Englisch konnte, dann hat dieser auch noch gemeint er hätte ein Zimmer, respektive Hotel, und ob ich mir das anschauen will. Na, kann ja nichts schaden. Als ich gefragt habe was er denn für dieses Einzimmerappartement haben will meinte er 35 Euro. Ist das inklusive Frühstück? Ja, ok, kann er machen. Da musste ich nicht mehr lange überlegen. Und schon war das Thema auch durch.
Abends habe ich dann noch so ein bisschen im Internet gestöbert (das ganze Dorf leidet unter öffentlichem WLAN), und habe kurzerhand beschlossen noch einen weiteren Tag zu bleiben und morgen ohne Gepäck ein bisschen Endurowandern und ein bisschen bummeln.

11.Tag - 26.04.2015:
Ausgehruht bin ich am nächsten morgen von der Sonne geweckt worden die in mein Zimmer geschienen hat. Und kaum aufgestanden wurde auch schon wie vereinbart das Frühstück geliefert. Und was gibt es schöneres als einem Sonntagmorgen auf dem Balkon in der Sonne zu sitzen und zu frühstücken. Da ich mein Motorrad ja nicht beladen musste konnte ich mir da auch richtig Zeit lassen bevor ich mich dann aufgemacht habe ein bisschen zu schottern. Ohne Gepäck

keine Ahnung wie der Berg hieß, da standen aber die Antennen welche ich von meinem Balkon aus gesehen hab, und das Navi hat sich schon lange nicht mehr ausgekannt
keine Ahnung wie der Berg hieß, da standen aber die Antennen welche ich von meinem Balkon aus gesehen hab, und das Navi hat sich schon lange nicht mehr ausgekannt

das auch viel mehr Spaß, auch wenn ich trotz allem ein kleiner Schisser bin. Und ja, ich hab auch ein bisschen Angst um die Kamera die ich natürlich mit dabei habe. Da hilft es auch nicht wenn man mir sagt dass die Fuhre stabiler liegt wenn man bisschen schneller ist, aber was solls, hauptsache ist doch dass ich meinen Spaß habe. Und den hatte ich. Der Hotellier hat mir dann auch noch Tipps gegeben wo ich denn am besten lang soll. Und das hab ich dann auch versucht zu befolgen. Beim ersten Einstieg ins Gemüse musste ich mir das auch erstmal genauer anschauen und hab die ersten paar Meter zu Fuß begangen. Und direkt am Einstieg denke ich mir so "hm, dia Abdrücke könnten TKC80 sein, definitiv die bessere Wahl, aber so schlimm ist es nicht". Und so schlimm war es dann auch nicht. Nach Aussage des Hotelliers könnte man von da oben auch bis zur Brücke schauen, aber nur bei ganz klarer Sicht, und die war leider nicht gegeben. Aber macht ja nichts, denn die Aussicht war auch so atemberaubend genug. Leider konnte ich aber die Tipps nicht befolgen auf der anderen Seite des Berges wieder nach unten zu fahren. Die eine Route war durch einen umgestürzten Baum blockiert, den auch ein Einheimischer mit seinem Bully nicht von der Stelle bewegen konnte und die anderen beiden Möglichkeiten welche ich gefunden hatte war durch kniehohen weichen Schnee blockiert. Keins Chance. Also bin ich entlang des Berges die vierte Möglichkeit gefahren, und hab auch dort wieder die Spuren des TKC-Bereiften gesehen. Von dem Fahrer und seiner Maschine aber natürlich weit und breit nichts.

Brücke zwischen Domnista und Krikello
Brücke zwischen Domnista und Krikello

Kurz darauf bin ich wieder auf Asphalt gelandet. Das fahren darauf war aber alles andere als fein. Denn überall lag feiner Sand, mal mehr mal weniger. Und manch einer mag vielleicht die Geschichte eines guten Freundes kennen der in einer Kurve ner Schaufel voll Sand ausweichen wollte, und das auch erfolgreich gemacht hat, aber hinter der Kurve dann die Schubkarre voll Sand hatte. Tja, jeder weiß was dann passiert, und das wollte ich tunlichst vermeiden. Vorsicht war geboten, denn auch die beste Straße hat mal ein Loch.
Auch wenn das Beispiel im Bild etwas übertrieben ist, so musste man doch immer und überall mit Verwerfungen, abgestürzten Felsbrocken, Löchern im Asphalt oder irgendwelchem Getier rechnen.

Ein paar Kilometer wollte ich mir noch gönnen bevor ich mich wieder ins Hotel begebe. Wollte dort gleich mal anfangen die Bilder zu beschriften und dann auch die Bildergalerie für diesen bisher super tollen Urlaub auf der Homepage integrieren.

Auffahrt zum Pass in Richtung Karpenissi
Auffahrt zum Pass in Richtung Karpenissi

Aber wie das halt so ist wenn man etwas planlos durch die Gegend eiert, die Zeit rennt mal wieder ganz schnell weg. Die Straßen wurden besser, und auch mein gestriger Eindruck von den extrem rutschigen Straßen wurde langsam besser und es hat richtig Laune gemacht einfach nur zu fahren. Dann hab ich da diese potentielle Passstraße gesehen und mir gedacht "die will ich fahren, egal wie spät es dann wird, basta!" Den Einstieg habe ich auch schnell gefunden und insgeheim gehofft dass der Schlagbaum oben ist, denn es sah doch noch nach reichlich Schnee aus, den es ganz offensichtlich auch in Griechland auf 1.500m Höhe gibt. Der Schlagbaum war dann auch oben, aber mit jedem Meter den ich weiter fuhr, wurden die Steinschläge umfangreicher und heftiger. Letztendlich hat sich mein Mobbed quer gestellt und gesagt "nö, nicht mit mir", und das war aber auch erst nach einem "Geröllfeld" auf der Straße was nicht nur Kiesel umfasst hat, sondern richtig dicke Brocken, spitz und scharfkantig. Aber die Alternativroute welche ich mir von da oben ausgeschaut hatte war dafür auch nicht von schlechten Eltern und hat richtig Spaß gemacht.

Gegen Ende wollte ich dann auch mal die "kürzeste Strecke" fahren. Also ging es wieder ab auf Schotter. Ging auch wieder
ganz gut, langsam bekomme ich halt doch wieder etwas Übung. Naja, alle Übung hilft nichts wenn die Straßen weg sind. Okay, die erste Straße war nicht weg im eigentlichen Sinne, sie war weg unter Bäumen und Geröll, also kein durch kommen.

Auf dem Weg zurück in die Zivilisation, kurz vor Domnista
Auf dem Weg zurück in die Zivilisation, kurz vor Domnista

Der nächste Versuch hat mich zwar weiter weg geführt von da wo ich hin wollte, ins Hotel, aber hätte sollen möglich sein. Vorbei an zwei absolut bekloppten Schäferhunden, die um alles ihre Herde verteidigen wollten und weiter ins Hinterland. Aber da war ja noch das hätte sollen sein, mpf. Da war die Straße dann nun wirklich weg. Nicht! Aus! Ende! Also das ganze wieder zurück, sind ja nur 20km Schotter, und ich hab ja Zeit. Aber wer denkt die zwei Schäferhunde hätten sich beruhigt, der liegt falsch. Verstärkung haben sie geholt, wie wenn sie es gewusst hätte dass ich gleich nochmal komm. Zu dritt waren sie jetzt. Im Abstand von je ca. 200m. Und jeder eizelne von den blöden Viechern, denen der Sabber schon an den Läfzen hing, verfolgte mich bis zum nächsten und der dritte entsprechend auch noch 200m. Total bekloppt sag ich euch. Da ist es doch nur verständlich dass ich mir ein kleines Verschnauferle gönne und nen Apfel esse bevor ich mich dann an den Rest mache. Nochmal ca. 7km Schotter und weiter rund 30km Asphalt.

Halleluja, ein weiterer Tag geht zu Ende. Dass ein bisschen Endurowandern so ausarten kann, wer hätte das wohl gedacht.

Geil wars!!

12.Tag - 27.04.2015:
Der Tag hat super begonnen. Wieder Sonne im Zimmer und so und ich ausgeruht. Und da noch ein bisschen Zeit war bis zum bestellten Frühstück hab ich direkt mal wieder meine Gymnastik gemacht. Man will ja fit bleiben. Und dann natürlich wieder in gleißender Sonne das Frühstück eingenommen bevor ich mich dann ans packen gemacht hab. Hatte mir nebenbei auch noch ne schöne Runde ausgesucht die mich der albanischen Grenze etwas näher bringen sollte. Um zehn Uhr ging es dann los. Erstmal langsam, Sprit sparen, hab ja gestern aus versehen etwas mehr gebraucht aufgrund der außerplanmäßig deutlich längeren Runde. Und nach ein paar Kilometern hab ich dann auch schon mein Lieblingslämpchen leuchten sehen. Ein zweiter Blick nach unten war notwendig weil ich aus dem Augenwinkel was gesehen hab. Beziehungsweise hab ich es nicht gesehen, und zwar die Geschwindigkeitsanzeige auf dem Tacho. Och menno, auch das noch, aber gut, ist ein Verschleißteil und kann ja mal passieren, ist jetzt nicht überlebenswichtig. Also weiter gings, nur wie lange leuchtet nun das Dingens schon, und wann kommt die nächste Tankstelle? Naja, solange es nur bergab geht schaff ich bestimmt nochmal zehn Kilometer mehr auf Reserve, und dass runde 50km möglich sind weiß ich ja noch von neulich. Dann endlich, das Navi zeigt eine Tanke an. Blöd nur dass da keine war, nichts neues, ist mir das doch schon öfter aufgefallen seit ich in Griechenland bin. Naja, geht immer noch bergab. Lange kann es nicht mehr dauern. Und noch bevor das Navi die nächste Tankstelle angezeigt hat, hat bereits ein Schild am Straßenrand darauf hingewiesen. Puh, nochmal Glück gehabt. Naja, das Glück währte genau so lange bis mir der Tankstellenmensch gesagt hat "keine Karten". Einen Zehner und einen Fünfer hatte ich noch. Also erstmal für zehn Euro getankt, den Fünfer brauch ich bestimmt noch für Kaffee.

so der Tagesplan für die heutige Etappe
so der Tagesplan für die heutige Etappe

Ab dem nächsten Zwischenziel war wieder ein bisschen Schotter angesagt. Kaum auf der Piste hab ich nochmal kurz Rast gemacht und hab mal die Action-Cam in Position gebracht. Jetzt wo ich mich mit dem Navi langsam auskenne, kann man sich ja dem nächsten Projekt widmen. Noch kurz ein Äpfelchen verspeist und los ging es. Knappe 15km bis zum nächsten Dorf. Wollte natürlich nicht alles filmen, und hab darum immer wieder mal kurz angehalten um die Kamere zu starten oder stoppen. Aber bis ich die Filme ausgewertet hab, und die wo da noch kommen, wird es bestimmt 2016. Nach so ca. 8km dann ein Hindernis. Naja, das Hindernis in Form eines querliegenden Baumes wurde zumindest schon mal bearbeitet, aber halt alles ziemlich kreuz und quer liegen lassen. Ein geübter Endurist hätte sich vielleicht darüber gewagt, um gleich danach in einer etwas größeren Schlammpfütze zu landen um sich da auch noch durchzupflügen, ich wählte dann aber doch die sicherere Variante und hab das Reisig weggeräumt um dann die Schlammpfütze am Rand zu queren. Also gesagt getan. Und als ich fertig war mit räumen und zum Mobbed zurück gehe, denke ich so "hm, irgendwas ist anders als die letzten Tage". Und ja, etwas war anders. Ich hab den Rucksack nicht mehr festgespannt gehabt. Nunja, halb so wild dachte ich, aber nein, ich hab ihn auch nicht zu gemacht gehabt bei meiner letzten Pause wo ich die Action-Cam ausgepackt hab. So eine verdammte sch...., alles was darin war, war eben nicht mehr darin. Oh, ich hab geflucht und geschumpfen, aber hilft ja nichts. Alles wieder zurück. Wäre es jetzt nur das Wasser und mein Mittagessen gewesen, wäre das ja alles halb so wild. Aber da waren auch noch andere Dinge des täglichen Bedarfs drin. Schlappschuhe, lange Hose, Handtuch, Sonnenbrille, Deo, Ersatzspanngurte, warme Regenhandschuhe, und eben mein
Mittagessen und Getränk. Das war einfach zu viel um es zurück zu lassen. Also fahr ich zurück. Nach etwa 6km die ersten Spuren. Handtuch, Hose, Handschuhe und Spanngurte. Nach weiteren 2km dann der verbliebene Rest. Bereits zur Seite geräumt. Naja, zur Seite geräumt war nicht mehr viel. Der Apfel lag noch mitten auf der Straße, die Schlappschuhe in ihrer Tüte und das Deo standen am Straßenrand. Die Sonnenbrille war weg, und hätte zumindeste neben dem Deo liegen können, da die beiden Teile direkt nebeneinander im Rucksack gesteckt hatten. Und auch mein Mittagessen war verschwunden. Tja. dumm gelaufen. Also, die Kiste wieder gewendet und den Berg wieder hoch. Zwischen den ersten und letzten Fundsachen war ein kleines Haus. Dort waren bei der ersten Auffahrt keine Leute, jetzt aber wohl. Also kurz angehalten und gefragt ob sie noch was gesehen haben. Der alte Herr hat mir irgendwie zu verstehen gegeben dass er das alles an den Straßenrand gepackt hätte. Die junge Dame, vermutlich die Tochter, die dann aus dem Haus kam guckte nur, und auch da habe ich explizit nochmal nach der Sonnenbrille gefragt. Schuldbewusst hat sie sich weggedreht und der Alte hat nochmal gesagt dass er alles an den Straßenrand gestellt hat.
Tja, meine Blödheit hat mich spontan ne 80Euro Sonnenbrille gekostet. Aber das wäre wohl in jedem anderen Land der Welt auch so gewesen dass die nicht mehr auftaucht. Aufgesessen, mich geärgert und weiter den Berg hoch.

zwischen Rovoliari und Rentina hat mich die blöde Q doch schon wieder abgeworfen
zwischen Rovoliari und Rentina hat mich die blöde Q doch schon wieder abgeworfen

Aber zuviel Ärger über mich selbst und ein absoluter Anfängerfehler haben die Q dann wieder zu Fall gebracht. Lustig was einem dabei so durch den Kopf geht: "Kupplung, Kupplung, Kupplung, verdammt, ich brauch nen anderen Lenker, der breite Magura ist nicht geeignet, verdammt wo
ist denn jetzt die blöde Kupplung" und schon war der Motor aus und ich falle und wieder diese Gedankengänge: "verdammt, schon wieder rechts, warum denn immer rechts?". Und schon bin ich irgendwie abgesprungen gewesen, und wenn es da nicht so uneben gewesen wäre, wäre ich neben dem Mobbed gestanden, aber so lag ich halt, mpf. Also, aufgestanden, wieder geflucht und geschumpfen auf meine eigene Blödheit die zweite innerhalb von ner dreiviertel Stunde und geschaut was passiert ist. Auf den ersten Blick alles gut, der zweite Blick hat dann ein verbogenes Lenkerendgewicht ausgemacht, sonst war nix. Ala gut, wie der Badener sagt, erstmal das überflüssige Gepäck runter und dann die Kiste wieder hinstellen. Ist ja nicht das erste Mal, das klappt schon. Blöd nur, dass die Kiste leicht hangabwärts lag. Aber da es wirklich nur leicht war, wollte ich es versuchen. Also gut, festen Stand gesucht, Lenker eingeschlagen und Hau-Ruck, ja, ja, jawohl, das geht, und verdammt. Der Stand war nicht fest genug, oder der Druck auf den Schotter zu groß, auf alle Fälle gingen die Füße weg und da lag sie wieder. Ein zweites Mal wollte ich es so nicht versuchen, also habe ich sowohl unter Hinter- als auch Vorderrad schöne Mulden gegraben dass die Räder tiefer gehen und der Winkel zum anheben nicht mehr so groß ist. Aber auch dieser Versuch ging aufgrund des bereits vorgelösten Untergrunds wo ich stand daneben. Hm, nächste Möglichkeit das Dingens drehen. Ja, nur wie? Lag ja irgendwie alles schön Plan, der Koffer, der Zylinder und der Lenker. Also gut, irgendwie muss das gehen. Mit viel Gewalt und leider auch mit viel Rücken die Maschine um 90° gedreht. Jetzt sollte es funktionieren. Aber erst was trinken. Ich wurstel da schließlich schon ne gute halbe Stunde in praller Sonne vor mich hin. Und dann auf ein Neues. Hau-Ruck, und die Kiste ist oben, vorsichtig noch ein Stückchen zurück rollen lassen und auf den vorher ausgeklappten Seitenständer geparkt. Puh! Wasser! Und alles wieder aufladen. Und wie soll es anders sein. Da kamen auch schon zwei Herren in Ihrem Geländewagen des Weges. War ja klar, kaum dass die Kiste steht, mpf.

Jetzt wollte ich aber nicht mehr, auch weil ich nicht wusste was noch auf mich wartet auf den nächsten Kilometern. Also habe ich beschlossen zurück zu fahren in die Zivilisation, ich brauch nen Kaffee, und Benzin war ja auch eigentlich schon wieder leer, hab ja nur für zehn Euro getankt, was grade mal für 100km Landstraße reicht, und ich mach hier schon wieder so nen Blödsinn. Wieder hieß es vier Kilometer über Schotter zurück und dann nochmal zwölf bis ins nächste Kaffee, hatte ich doch vorhin im vorbeifahren ein hübsches Mädel sitzen sehen die wohl die Kellnerin schien. Unten angekommen bin ich abgestiegen, völlig ausgelaugt, die Beine schwach, der Rücken schmerzte. Das reichhaltige Frühstück "verbrannt", die knapp 1,5Liter mitgeführten Wasser verdunstet. Ich war fix und alle. Schon als ich den ersten Schluck diesen Eiskaffees den die hier alle trinken unten hatte, merkte ich was meinem Körper gefehlt hat. Zucker und noch mehr Flüssigkeit. Es ging schnell wieder aufwärts, aber der Rücken blieb. Naja, während der Zeit versucht den nächsten BMW-Händler ausfindig zu machen. So rein für den Werkstatttest, und natürlich um zu fragen ob die zufällig ne neue Tachwolle rumliegen haben. Und vielleicht ne große Zange, um den Zyinderschutz wieder einigermaßen in Form zu biegen. Hat der den Umfaller gut überstanden, so hat mein Zerren und Ziehen beim drehen der Karre diesen doch arg in Mitleidenschaft gezogen.
Der nächste Weg ging dann wieder mal zu einer Tankstelle, wollte endlich wieder nen vollen Tank haben. An der Tankstelle hab ich dann die dritte Blödheit des Tages begangen. Da das Gas aufgrund des verbogenen Lenkerendgewichtes nicht mehr freiwillig zurück ging wollte ich da ein bisschen zurück biegen. Aber wie das halt so ist mit kaltverformtem Alu, es lässt sich nicht mehr in die Ausgangsform bringen und bricht lieber ab. Sch....., und wieder fluche und schimpfe ich mit mir selber. Weiter ging es, waren noch starke 100km bis zum BMW-Händler. Und wie ich da so ein paar Kilometer später mal kurz die linke Hand vom Lenker nehme, was sehe ich ungläubig? Aus Solidarität zum abgebrochenen Lenkerendgewicht rechts, hat sich das linke von selbst aus dem Staub gemacht. AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHH, der Tag hat so gut angefangen und jetzt könnte ich am liebsten nur noch laut sch.... schreien.

Ich wollte mich jetzt auch auf keine weiteren Experimente einlassen und so habe ich die "kürzeste Zeit" vorgegeben dass ich es vielleicht noch rechtzeitig schaffe beim BMW-Mann aufzuschlagen. Tja, hat nicht gereicht. Also, wieder ein Hotel bezogen um es gleich am nächsten Morgen zu versuchen. Und vielleicht bleibe ich noch eine weitere Nacht hier, meinen Rücken ausruhen, mich in die Badewanne legen, welche mein Zimmer, bzw. das zugehörige Bad hat, legen und mich auch wieder ein bisschen abkühlen und abreagieren.

Was ein Tag! Da wird es Zeit für ein kurzes Fazit:
Endurowandern ist prima. Aber mit dem flachen Maguralenker, den ich mir für sportlicheres Fahren zugelegt habe ist das nichts.
Endurowandern ist prima. Aber mit den orginal Fußrasten tut das den Füßen irgendwann weh.

Endurowandern ist prima. Aber am liebsten halt ohne großartig viel Gepäck.
Endurowandern ist prima. Aber jetzt hab ich erstmal die Schnauze voll davon. Für die zweite Etappe wird nachgerüstet.

FEIERABEND!

13.Tag - 28.04.2015:
Nachdem ja der zwölfte Tag mein absoluter Unglückstag war irgendwie, hab ich lieber nichts riskieren wollen am dreizehnten Tag. Nein Blödsinn, aber das Mobbed aufheben hat mir, also vor allem dem Rücken, doch ziemlich zugesetzt und so habe ich beschlossen einen Tag "off" zu machen und mich auszuruhen. Die Nacht war dann auch nicht ganz so erholsam wie erhofft, trotzdem bin ich wieder etwas besser beisammen als gestern Abend.

Der erste Weg hat mich dann heute morgen nochmal in die BMW-Werkstatt geführt. Vielleicht haben die ja eine neue Tachowelle da liegen. Hatten sie aber nicht, aber für 27 Euro ist sie am nächsten Morgen abholbereit. Also gut, 27Euro kam mir jetzt spontan auch nicht zu teuer vor. Werkzeug bekomme ich dann gestellt um die Welle zu wechseln dass ich nicht mein ganzes Gepäck abladen muss. Auch das, prima Service wie ich finde. Zurück im Hotel hab ich erstmal meine Koffer nach oben geschleift, die hingen ja noch am Mobbed, hab sie ja nicht gebraucht. Aber ein bisschen Reorganisation konnte ja nicht schaden. Hin und her räumen war quasi angesagt, später dann. Erstmal wollte ich mich ein bisschen hinlegen was ich dann auch gemacht habe. Aber lange habe ich es liegend und nichts-tuend auch nicht ausgehalten. Also habe ich mich an meinen Laptop gesetzt und angefangen die Bilder zu beschriften. Hab ja immerhin schon 2x 4GB vollgeknipst, und das alles erst am Ende machen ist äußerst mühselig, hab da ja schon Erfahrung mit. Zwischendrin immer wieder aufgestanden und diverse Gymnastikübungen gemacht. Nach monatelanger Physio hab ich da ja nen ganzen Schwung voll mitbekommen. Und es tut ja auch gut. Auch habe ich dann zwischendrin mal die Koffer aus- und wieder neu eingeräumt. Irgendwie ist das jetzt alles viel strukturierter. Aber das vor einer solchen Reise auf Anhieb richtig zu machen ist ja auch nicht ganz einfach, man weiß ja nie, was man denn jetzt in welcher Reihenfolge braucht.

Und irgendwann hat sich auch die Beschriftungsarbeit der Bilder dem Ende zugeneigt. Von den bisher knapp 400 geknipsten
Fotos sind vorerst mal schlappe 180 über geblieben, ein ganz großer Teil entfällt da natürlich auf den kulturellen Part in Rom. Immer noch der Wahnsinn eigentlich, früher ist man in drei Wochen Urlaub mit 4-6 36er Farb- oder Diafilmen ausgekommen, und ich bin jetzt ja mal grade zwei Wochen unterwegs. Wenn ich früher, also zu den Anfängen meiner Digitalfotografie nur auch so großzügig aussortiert hätte, dann wäre das bestimmt auch schneller gegangen mit dem beschriften. Mal sehen wie viele Bilder am Ende der Reise dann tatsächlich für den weiteren Gebrauch unnötig Speicherkapazitäten belegen werden.
Und vielleicht sollte ich mir bevor ich morgen weiter fahre gleich mal die Adressen der nächsten BMW-Händler raus suchen
und aufschreiben. Oder!?

14.Tag - 29.04.2015:
Der Tag hat ganz gut angefangen, ich war langsam wieder erholt. Also habe ich langsam angefangen meine Sachen vollends zu packen bevor ich mich zum Frühstück gemacht hab. Irgendwie war es aber immer noch deutlich zu früh um los zu machen, da meine Tachowelle erst gegen zehn Uhr geliefert werden sollte. Also habe ich, nachdem ich bereits fast alles aufs

war Griechenlands Höchster tags zuvor aufgrund der Entfernung aus Larissa nur verschwommen wahrzunehmen, so steckt er heute voll in den Wolken
war Griechenlands Höchster tags zuvor aufgrund der Entfernung aus Larissa nur verschwommen wahrzunehmen, so steckt er heute voll in den Wolken

Motorrad geschnallt hab das in der Tiefgarage wartet dass es weiter geht, erstmal ein bisschen Gymnastik gemacht. Um kurz vor zehn hab ich mich dann vollends mobbedfein gemacht und bin los gedüst zum BMW-Mann. Dort angekommen war die Welle auch schon bereit gelegen, hab sogar noch nen extra Rabatt bekommen, kaum zu glauben, aber auch das gibt es bei den Griechen. Also habe ich mich ans auseinander schrauben gemacht. Windschild weg, Scheinwerfer gelöst um alle Schrauben vom Cockpit aufmachen zu können. Dann war es soweit, Cockpit ist lose und meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Alles vergammelt, die nächsten Ausfälle vorprogrammiert. Ach Du Schreck. Ich hatte es ja schon befürchtet und überlegt ob ich doch lieber die Werkstatt schrauben lasse. Aber nein, das Geld wird gespart. Naja, also, wie gesagt, Cockpit ab, und tatsächlich, wie ich bereits tags zuvor dran gedacht habe. Und Achtung, es darf wieder mal gelacht werden. Ich fahre nämlich jetzt mit einem weiteren Ersatzteil zu Kupplungs- und Bremshebel, Kupplungs- und Gaszug durch die Gegend. Denn, die Welle war nicht gebrochen, hat sich nur oben losgerüttelt. Kurz wieder fest gemacht und weiter gings, auf dass sie sich wieder losrüttelt. Aber halb so schlimm, ist wohl nur eine Frage der Zeit, denn die jetzige ist schon 120.000km alt, solange hatte ich noch keine drin.

Egal, los ging es endlich. Als Ziel hatte ich mir den östlichen Teil Mazedoniens raus gesucht. Und hier sei mal kurz erwähnt dass es vor allem im Nordosten von Griechenland äußerst ungern gehört wird wenn man Mazedonien zu dem Land nördlich von Griechenland sagt. Da das gesamte Land einmal Teil des Königreichs Makedonien war, erheben die Griechen hier latent Anspruch darauf, auch wenn sie es der wirtschaftlichen Beziehungen zum Wohle nicht offen zugeben. Aber für sie heißt das Land "Skopje". Soviel Kultur gebt es dann doch noch, denn das hatte ich im altehrwürdigen Griechenland bisher noch überhaupt nicht. Und wie ich da so fahre, kurz nach dem Olympos, dem höchsten Gebirge Griechenlands, sehe ich doch den Hinweis auf eine wohl bedeutende Historische Stätte. Aber mehr als einmal angeschrieben war das nicht. Da es aber nur ein paar Kilometer bis dort hätten sein sollen, habe ich auch wirklich alle Möglichkeiten abgefahren - nichts. Unfassbar! Da will man einmal Kultur machen und dann sowas. Egal, weiter gings. Hatte ja noch ein paar Kilometer. Und dann war er wieder da, der spiegelglatte Asphalt. Mich hätte es ja beinahe ein drittes Mal gelegt, aber ich habe es geschafft aufrecht zu bleiben und bin stattdessen nicht vor, sondern mitten auf der Kreuzung zum stehen gekommen. Nicht mal mit den Füßen war es möglich Halt zu finden. Sowas habe ich noch nie erlebt. Aber auch den Autofahrern ging es wohl öfter mal so, und bei genauerer Betrachtung hat es überall nur so gequietscht und gerutscht von dem Versuch anzuhalten. Nicht mehr lange, dann hast Du es hinter Dir, dann kannst Du Dich auf die miserablen Straßenzustände in Skopje freuen, wie sie mir des öfteren und von mehreren Seiten angekündigt wurden. Aber erstmal durfte ich mich noch einem heftigen aufkommenden Wind entgegenwerfen, der ohnehin schon stark genug, immer wieder noch extra starke Böen eingestreut hat die mir einiges abverlangten die Spur zu halten.

kurz nach der Grenze in Skopje beim Dorf Bogdanci
kurz nach der Grenze in Skopje beim Dorf Bogdanci

Und dann kurz vor der Grenze zu Skopje wieder so ein geisteskranker Köter. Diesmal waren nichtmal Schafe oder sonstiges Getier in der Nähe das hätte beschützt werden wollen. Nein, der war einfach nur geisteskrank und hat das fast mit dem Leben bezahlt. Ich rolle da so gemütlich dahin, und sehe ihn liegen, und wirklich erst wenige Meter vor mir springt er auf und rennt quer auf mich zu. Aus Reflex habe ich den Fuß ausgefahren, und habe seine kläffende Schnauze nur um wenige Zentimeter verfehlt. Das hätte mir zwar vermutlich auch weh getan, und mich vielleicht zu Fall gebracht, aber einer dieser Widerlinge wäre mit Sicherheit nicht mehr am Leben, wenn er aus bzw. mit ca. 60-70kmh eine übergebraten kriegt.

Noch ein paar Kilometer bis zur Grenze, Zeit für ein kurzes Resumee zu Griechenland:

Aus meiner Sicht greist der Pleitegeier nicht umsonst über den Helenen. Wie ich vor ein paar Tagen bereits geschrieben habe, ist die Brücke in Patras völlig überzogen, auch wenn sie schön anzuschauen ist. Ähnlich laufen im ganzen Land (soweit ich das gesehen habe) solche "Infrastrukturprojekte". Wenn in Deutschland bei über 30.000 Fahrzeugen am Tag noch diskutiert wird ob eine Umgehungsstraße in den vordringlichen Bedarf rückt, so werden hier für zehn LKW und zwanzig PKW am Tag vierspurige Straßen gebaut. Selbst wenn die EU als Mitfinanzierer mitmischt, so ist die ehrliche Sinnhaftigkeit doch manchmal zu hinterfragen. Genau wie die Notwendigkeit kleinste Bergdörfer unbedingt mit voll ausgebauten zweispurigen Straßen zu verbinden. Und diese dann aber in so schlechter Qualität dass man sich vielleicht eher, an zum Beispiel den Schweizern orientieren könnte, da wird auch nicht wild erweitert, sondern erstmal das Instand gesetzt was da ist.
Nun denn, irgendwann war ich dann auch in Skopje und habe mir eine Bleibe für die Nacht gesucht und mir grob Gedanken über die nächsten Tage gemacht. Aber wahrscheinlich kommt es eh anders.

15.Tag - 30.04.2015:
Am gestrigen Abend hab ich ne ganze Weile überlegt wie ich denn jetzt tun könnte. Welche Richtung fahr ich am sinnvollsten um ein einigermaßen schöne Runde zusammen zu bekommen und nicht ständig über irgendwelche Grenzen die Länder wechseln muss. Letztendlich bin ich zu der Feststellung gekommen dass das nicht wirklich geht. Also hab ich den

im nördlichen Mavrovo Nationalpark
im nördlichen Mavrovo Nationalpark

Plan eventuell von Gevgelija aus eine Tagestour zu starten und erst am nächsten Tag weiter zu fahren zerschlagen und mich auf den Weg nach Westen gemacht. Als ich dann so losgefahren bin denk ich noch darüber nach wie mich alle Welt vor den schlechten Straßen in Skopje gewarnt hat. Aber ich war nun auch schon gute 100km hier unterwegs und konnte mich aber überhaupt nicht über die Qualität der Fahrbahnbeschaffenheit beklagen. Und kaum hab ich den Gedanken zu Ende gebracht hab ich mich auf ner Schotterpiste allererster Sahne wieder gefunden, und so ging es dann auch die nächsten 30km weiter. Und den vermeintlich illegalen Wanderern nach die ich auf dieser Strecke "überholt" hab, denn sonst war da niemand, handelt es sich genau um die Strecke wo die vergangene Woche ein gutes Dutzend von ihnen vom Zug überrolt wurden. Irgendwann hab ich es dann auch wieder auf die befestigten Straßen geschafft und aus irgendeinem Grund war ich froh darüber nichts kaputt gemacht zu haben *grins*

am Globocica Stausee
am Globocica Stausee

Von da an ging es über eine gut ausgebaute "Bundesstraße" weiter. Aber wer glaubt die könnte kein Spaß machen irrt. Das stetige bergan hat für ordentliche Schräglage gesorgt und hat sogar richtig Spaß gemacht. Man musste zwar trotz allem immer etwas vorsichtig unterwegs sein, denn der Gegenverkehr macht was er will und gelegentlich war dann auch das ein oder andere Schlagloch anzutreffen. Aber irgendwann hab ich das erklärte Ziel dann auch erreicht, den Mavrovo Nationalpark. Und auf die Rückfrage ob ich denn die Länder nur durchfliege oder sie mir auch anschaue, möchte ich an der Stelle mit einem Kommentar von meinem Cousin antworten. "Man war erst wirklich irgendwo wenn man dort auch mal auf dem Klo war". Und da ich nicht nur mehrfach in diesen Ländern auf dem Klo war, sondern auch dort genächtigt habe und dort mehrere hundert Kilometer meinem Hobby gefrönt habe, möchte ich doch behaupten dort gewesen zu sein. Und wenn es mir wo gefällt, dann halte ich sogar inne und harre der Dinge. Oder formlos ausgedrückt; dann mach ich auch mal Pause und guck dumm in die Gegend.

Und das dumm in die Gegend gucken war mir heute durchaus das ein oder andere Mal vergönnt, und trotzdem hab ich es geschafft gemütliche 350km zurück zu legen. Ach, es ist schön so stressfrei zu sein. Langsam weiß ich was mir die letzten drei Jahre gefehlt hat, obwohl, nein, das weiß ich schon länger, aber jetzt ist es bestätigt.
Morgen fahr ich weiter nach Albanien.

16.Tag - 01.05.2015:
Viel zu früh wurde ich heute morgen geweckt als um kurz nach halb sechs der gelbe Planet in meine Bude geschienen hat. Was soll das denn? Naja, vielleicht hätte es geholfen wenn ich die Rolläden nicht nur so halblebig zu gemacht hätte, selber Schuld. Naja, hab ich mich nochmal ein bisschen an das Kartenmaterial gemacht und geschaut wo ich denn jetzt tatsächlich heute Abend landen könnte. Nebenbei hab ich mir mein Drinkjoghut und einen Apfel zum Frühstück gegönnt bevor ich dann langsam alles wieder da verstaut hab wo es am sinnvollsten aufgehoben ist. Aber obwohl ich s früh wach war, habe ich es

Blick auf den Lake Orhid, auf der gegenüberliegende Seite ist Albanien
Blick auf den Lake Orhid, auf der gegenüberliegende Seite ist Albanien

nicht geschafft vor halb zehn los zu machen. Egal, hab ja Zeit. Entlang des Lake Ohrid führte mich der Weg, und als ich so auf Ohrid zu fahre, sehe ich die Festung oben aufm Berg und ein Hinweis dass das wohl Unseco-Erbe ist. Naja, wenn wir schon mal da sind, fahren wir halt mal hin und gucken. Da nirgendwo ein Verbotsschild war, konnte ich tatsächlich bis vors Loch fahren. Samuil Fortress, soviel war angeschrieben, aber dann hat es auch aufgehört mit Beschilderung und Beschreibung was ich dann als etwas uninteressant empfunden hab und schnell wieder los bin nach dem obligatorischen Foto. Weiter ging es bis kurz vor albanische Grenze, aber ncht gleich rüber, nein, auf der Landkarte hat es doch sehr interessant ausgeschaut durch den Nationalpark Galichica nach Stenje zu fahren. Die Aussichten welche sich mir da geboten haben, war einfach
überwältigend. Und lange kann es auch noch nicht her sein, dass sie die Wintersperre aufgehoben haben. Oben auf dem Pass, immerhin gute 1.600m hoch lag an Sonnengeschützten Plätzchen noch ordentlich Schnee. Und auch die Abfahrt auf der Ostseite bot gigantische Ausblicke. Um kurz vor zwölf war ich dann in Stenje, und da ich es nicht wie die Tage zuvor machen wollte mit dem Mittagessen, also erst so um kurz nach zwei, hab ich mich dort gleich mal in ein nett anzuschauendes Restaurant gesetzt und bestellt. Aber das hat auch eeewig gedauert bis ich da dann weiter kam. Und so kam es dass ich erst um halb zwei an der Grenze zu Albanien stand und auch dort noch ne halbe Stunde warten durfte bis alle abgefertigt waren. Egal, hab ja Zeit. Und auch hier war ich verwundert warum alle von schlechten Straßen sprechen. Bester Asphalt zu dem ich sofort volles Vertrauen entwickelt habe, und selbst kleine Kiesel oder Sand dieses nicht trüben konnten. Das ging dann so bis Korce, und dann wusste auch ich was mit schlechten Straßen gemeint war. Ja, und irgendwann war dann auch mal mein Tank leer. Also ran an die Tanke und voll machen lassen. Mangels LEK blieb nur der

kurz vor Leskovik
kurz vor Leskovik

Euro. Was kein Problem darstellte. Nur das rausgeben auf meinen 50-Euro-Schein hat dann für diverse Irritationen gesorgt. Und nachdem ich dann mal schnell online gegangen war um den aktuellen Wechselkurs zu prüfen wurden wir uns dann auch einig. Und weiter gings. Die Straßen wurden mal schlechter, was schon erstaunlich ist, wie schlechter wie schlecht geht, und manchmal sogar richtig gut dass man es auch prima laufen lassen konnte. Natürlich immer bremsbereit, denn so unvermittelt auf einmal bester Asphalt zur Verfügung stand, so abrupt war er auch wieder zu Ende, natürlich immer nach der Kurve um die man nicht rumgucken konnte. Die Ausblicke die einem aber auf der Route nach Süden geboten waren, haben selbst für den schlechtesten Fahrbahnbelag entschuldigt. Das auf Fotos zu fassen ist irgendwie unmöglich, klar, das ein oder andere Bild macht man schon, aber erfahrungsgemäß ist es nachher auf dem Bild einfach nicht das selbe. Und irgendwann musste ich mich dann nach einer Bleibe umschauen. Aber das fahren hat ja auch Spaß gemacht, also fährt man nochmal ein bisschen. In der nächsten Ortschaft dann, oder so. Und als die Sonne dann schon unter gegangen war, war auf einmal nichts mehr mit Ortschaft und Hotel. Gut dass es bis zur Hauptstraße die in erwartet gutem Zustand war, nicht mehr allzu weit war und so konnte ich dann nochmal kurz Gas geben bis in die nächste Stadt wo ich dann auch ein günstiges Zimmer gefunden habe.
Für morgen sollte ich mir weniger vornehmen, denn auch wenn ich nicht so ganz genau weiß wie viele Kilomter das heute waren, gegen Ende haben die "schlechten" Straßen ohren Tribut an meiner Fitness gefordert und ich bin froh wenn ich mich nach einer heißen Dusche ins Bett legen kann. Hoffentlich krieg ich keine Albträume wenn ich dran denke dass ich mir noch ein paar Kilometer hier in Albanien gönnen will.

17.Tag - 02.05.2015:
Super geschlafen und frisch und munter aufgewacht. Aber ohweh, was macht denn das Wetter. Naja, so schlecht war es nicht, die Sonne hat immer wieder zwischen den Wolken durchgelinst und hat Hoffnung gemacht, aber, der Regen war angekündigt. Egal, erstmal frühstücken, dann kann es losgehen. Die ersten paar Kilometer dachte ich mir könne ich auf jeden Fall mit guten Straßen rechnen, da das noch die Hauptstraße ist die nach Griechenland führt. Aber erstmal packen und Hotel

Kaffeepause kurz nach Sarande
Kaffeepause kurz nach Sarande

bezahlen. Die Wechselkursgewinne welche ich gestern beim tanken gemacht habe, waren jetzt mit dem Hotel wieder weg. Zähe Diskussionen waren das, denn er wollte auf einmal nichts mehr davo gewusst haben was er gestern abend noch gesagt hat. Auch wenn ich nicht komplett auf das vereinbarte runter handeln konnte, so war ich doch der deutliche zähere Verhandlungspartner. Und los ging es. Wie erwartet hatte ich die ersten paar Kilometer super Straßenqualität, was aber bei Geradeausfahrt auch nicht so prickelnd ist. Aber dann wurde es rankig. Die Qualität der Straße hat etwas nachgelassen, aber so schlimm wie gestern war es noch nicht. Und dann kurz vor Sarande ergab sich mir der Blick auf die Adria und auch auf Korfu. Das Stadtzentrum in Sarande musste ich mir nicht geben, und ich weiß ja nun langsam wie das Navi tickt, also habe ich mir gleich die richtige Abfahrt gesucht welche mich auf die Küstenstraßen nach Norden bringt. Doch irgendwie war es erdrückend, halt nein, bedrückend, hm, auch nicht beeindruckend, jawohl, das hab ich gesucht. Die Landschaften waren super beeindruckend, und ich war ja seinerzeit in Kroatien von der Küstenstraße schon beeindruckt, aber Albanien ist fast besser. Nicht nur geht es dort an der Küste bergauf und bergab, auch der Asphalt, allererste Sahne, und auf einmal wusste ich wieder warum ich mir den Sportlenker drauf geschraubt hab. Schräglage macht wieder Spaß. Aber dennoch, etwas war drückend, denn leider hat das nach wie vor diesige Wetter Einfluss auf meinen Kopf genommen und ich hatte ständig latente Kopfschmerzen und konnte das Fahren dann auch nicht so genießen wie ich das gerne gewollte hätte. Auch diverse Kaffeestopps brachten keine Besserung. Ich war mittlerweile kurz nach Frie und so kam es dass ich mir bei einem der Kaffeepausen die Landkarte geschnappt und geschaut hab was ich denn so die nächsten Tage tun können wollte.

Die Pfütze hatte ich erst nicht gesehen, aber ich habe gesehen wie der Sprinter gegen die Wand geschlagen ist bei der Durchfahrt, da wollte ich mit dem Motorrad kein Risiko eingehen
Die Pfütze hatte ich erst nicht gesehen, aber ich habe gesehen wie der Sprinter gegen die Wand geschlagen ist bei der Durchfahrt, da wollte ich mit dem Motorrad kein Risiko eingehen

 So beschloss ich in die Richtung von Lac zu fahren und dort mindestens zwei Nächte zu bleiben um von dort aus ohne Gepäck zu fahren. Und komisch, als ich mich nach diesem Entschluss wieder aufs Mobbed gesetzt hab, war das Kopfweh verschwunden. Aber es standen ja immer noch rund 120km bis zum Ziel auf dem Programm. Kilometer schrubben auf besten Straßen, schon wieder beste Straßen. Das gab mir Zeit mich ein bisschen um die Unterkunftsuche zu bemühen. Campingplatz würde mir liegen, und tatsächlich, der nächste Campingplatz ist noch 70km in meine Richtung, das Ziel auch
schon auf 65km herand gerückt. Das passt ja prima dachte ich, und jetzt beginnt es seltsam zu werden. Denn mit jedem Kilometer den ich dem angepeilten Ziel um Lac herum näher kam, um genauso viele Kilometer entfernte sichd er Campingplatz, um dann seinen endgültigen Punkt kurz vor Shkoder zu erhalten. Ein Ärgernis, aber was will man machen. Ich hatte nun mittlerweile doch schon wieder 360km gefahren und keine Lust mehr, außerdem wäre es ohne die ersten 100km immer doppelt zu fahren, von dem Campingplatz nicht so gut möglich Tagestouren zu planen. Also habe ich eine der offiziellen Schnellstraßenabfahrten genommen und bin auf der perfekten Buckelpiste gelandet. Der Wahnsinn, aber lustig, die Autos die vor mir abgebogen sind, kämpften sich mühselig voran, aber mit dem Motorrad ging das doch ganz fix. Kurz mal aufgestanden um die tiefsten Schlaglöcher frühzeitig auszumachen und um die beste Slalomroute zu finden und schwupps waren die zwei Kilometer auch geschafft. Ein Motel war dann auch schnell gefunden, nur mit dem essen hat esdann nicht so geklappt. In dem Nest gibt es kein Restaurant, und außerhalb der Saison ist das Moteleigene geschlossen. Macht nichts, kurz in den Supermarkt gewackelt und bissle was eingekauft und dann auf den Balkon gehockt ud selbst gekocht. Man ist ja flexibel, ein bisschen zumindest.

Also alles in allem kein ereignisreicher Tag, und selbst für Fotos hat es sich nicht unbedintg gelohnt anzuhalten, es war einfach zu dunstig als das was vernüftiges dabei hätte herauskommen könnnen. Trotzdem hab ich natürlich das ein oder andere Foto gemacht, weil wie gesagt, beeindruckend war die Kulisse entlang Küste schon.
Und irgendwie frage ich mich gerade wie es möglich ist, an solch einem Tag wo ich eigentlich nichts erlebt habe trotzdem so viel zu schreiben.

18.Tag - 03.05.2015:
Irgendwie war es mir etwas kühl heute morgen und war wohl deshalb auch recht zeitig wach. Und wie ich so zum Fenster raus schaue denke ich so bei mir, dass das Wetter ja immer noch nicht so der Bringer ist. Aber das hab ich nur solange gedacht bis mir aufgefallen ist dass da so ne tolle Tönungsfolie auf den Scheiben klebt. So habe ich mich dann doch langsam aufbequemt und mich auf den Balkon gesetzt und mir Frühstück gemacht. Da das Restaurant ja geschlossen war, hab ich mir vorsorglich etwas Brot und ein paar Würstchen geholt und hab mir das nun gebruzelt. Das Frühstück sonst war sicher nicht schlecht, aber so deftig ist es schon lange nicht mehr ausgefallen. Und dann ging es um neun los. Ohne Gepäck wollte ich eine schöne Runde fahren, gerne auch mit ein bisschen Schotter, und die weiße Straße welche auf der Landkarte eingezeichnet war. Los gings. Bereits nach zwei Kilometer hat mich das Navi auf die erste Schotterpiste lotsen wollen. Das war mir aber spontan zu früh, denn schließlich waren ein paar Kilometer geplant heute. Aber es war unumgänglich und ich bin schnell auf einer ähnlichen Buckelpiste wie die Autobahnabfahrt gestern gelandet. Und dann war ich aber endlich in Kruje, dem Einstieg zu der Passstraße nach Burrel. Und was soll ich sagen; ich war erstmal schwer beeindruckt.

Auf dem Weg von Kruje nach Burrel, kurz vor der Passhöhe
Auf dem Weg von Kruje nach Burrel, kurz vor der Passhöhe

Perfekte Straße, also wirklich, so eine Straße hatte ich seit über 4.000km nicht mehr. Und auch hier wieder beeindruckende Kulisse der Bergwelt. Das ganze ging dann über 20km und es hat einfach Spaß gemacht. Aber irgendwann ist auch die beste Straße zu Ende und es ging weiter wie erwartet, auf Schotter, wenn man das Schotter nennen kann. Es ist die offizelle Verbindung aber der Zustand war schlechter als ein deutscher Waldweg. Das war dann auch letztendlich ausschlaggebend dafür dass ich der Straße kapituliert habe. Da es tags zuvor in den Bergen geregnet hat war die Straße nur schwer befahrbar. Große schlammige Abschnitte und dann wieder extrem große und spitze Steine über die gesamte Fahrbahnbreite. Bereits nach einem Kilometer habe ich wie bereits gesagt kapituliert und gewendet. Auf dem Weg nach unten habe ich dann noch einen einheimischen Wanderer mitgenommen. Ich habe ihn bereits auf dem Weg nach oben laufen sehen, ansich nichts ungewöhnliches, die nächste Ortschaft war beim Weg nach oben grade mal ein Kilometer zurück. Beim Weg nach unten war er aber bereits einige Kilometer weiter als die eben erwähnte Ortschaft. Als ich angehalten hab, hat er gestrahlt wie Honigkuchenpferd, und ich hab ihn die nächsten acht Kilometer bis nach Kruje mitgenommen.

Kurz nach Kruje hab ich mich dann in ein Cafe gesetzt um einen Plan zu machen wie ich denn weiter fahre. Den Kellner hab ich dann direkt mal gefragt ob die auf der Karte eingezeichneteStraße weiter südlich denn schon fertig gestellt wäre, 2013 stand da. Ein schmunzeln auf dem Gesicht des Kellners und dann die Aussage dass da eigentlich nichts passiert ist und von einer Straße weit und breit nichts zu sehen ist. Die noch weiter südlich eingezeichnete weiße Straße empfiehlt er aber
definitiv nicht, alle wo da rüber wollen, fahren entweder die Strecke Kruje-Burrel, oder sogar noch weiter nördlich über Milot-Burrel. Aber ich könne es mal versuchen bis zum Nationalpark zu fahren, da es landschaftlich absolut der Hammer sein soll. Also gut, erstmal noch nen Kaffee und dann versuchen wir das mal. Bis Tirana ging es schnell, aber sämtliche Wege sind irgendwie im Sande verlaufen, weshalb ich dann cuh hier kapituliert habe und micha auf den Rückweg ins Hotel gemacht
habe. Aber der Stadtverkehr in Tirana ist natürlich auch nicht so ohne, und nach einer knappen Stunde, ohne sinnvollen Ausweg aus dem sich rasch ausbreitenden Stadtgebiet haben mich dann zum nächsten Cafe geführt. Kaum saß ich dort wurde ich auch begrüßt wie schon lange nicht mehr. Ein Polizist kam rein mit einem fröhlichen "Heil Hitler". Also nen Schuss haben die schon, aber fanden es total faszinierend dass ich mich mit dem Motorrad bis in so ein Cafe getraut habe. Scheinen wohl nicht viele Touristen vorbeizukommen, obwohl der Flughafen kaum zehn Kilometer weit weg ist. Naja, nachdem ich mich mit zwei Espresso gestärkt hatte, hab ich mich dann vollends auf den Rückweg zum Hotel gemacht. Viel zu früh eigentlich,aber auf noch mehr geradeaus fahren hatte ich auch keine Lust, und achte mir wäre es doch sinnvoller die Zeit zu nutzen um Bericht zu schreiben und Bilder zu beschriften. Und auch die grobe Routeplanung für morgen steht noch aus. Genug zu tun also, und so sitze ich hier nun und wurstel fröhlich vor mich hin.
Tja, und jetzt ist es doch wieder spät geworden, und was hab ich geschafft? Nix! Naja, der Bericht ist fertig, aber Bilder beschriftet sind keine. Denn ich musste ja noch was essen gehen, und da es in diesem Dörflein kein Restaurant gibt hab ich mich ins nächste begeben. Geld musste ich auch noch holen. Und dann stell ich das Mobbed hin und nehm den Helm ab und dann höre ich doch tatsächlich jemand rufen "komm, setz Dich zu uns". Hab ich das grad richtig gehört, auf Deutsch, fast am Allerwertsten der Welt. Ich guck mich um, und dann nochmal. Ein paar ältere Herren sitzen da und trinken Kaffee. Also erstmal hingeschlappt und Hallo gesagt. Alles Albaner die lange Jahre in Deutschland gelebt haben, von Offenburg über Frankfurt bis nach Köln. In dem Cafe gabs aber nichts zu essen, und scheinbar gibt es sonntags in den kleineren Dörfern nie
was zu essen und ich hätte wohl ein ganzes Stück Richtung Tirana fahren müssen. Aber einer der Herrenhat gemeint, er wisse da was, und hat mich mitgeschleppt ein paar Meter weiter. Dort hat er den Kneipenwirt davon überzeugt dass es doch nett wäre mir was zum essen zuzubereiten. Und tatsächlich habe ich ein paar Stücke Fleisch mit Tomaten und Gurken bekommen. Der ältere Herr der mich da hin geschleppt hat, wollte dann auch unbedingt noch ein Brötchen dazu holen dass
ich auch wirklich satt werde. Super, echt, war mir dann natürlich auch ein Schnäpslein wert, ein Bier wollte er nicht, da er nur Warsteiner trinkt. Nach dem essen ging es dann zurück in das Cafe wo ich angesprochen wurde udn dort sind wir noch ewig gehockt und Kaffee getrunken. Einer der Männer meinte er müsse noch einen anrufen, der eben auch in Offenburg gewohnt hat. Sehr lustig gewesen das. Noch schnell geduscht und ab ins Bett - bis morgen.

19.Tag - 04.05.2015:
Ausgeschlafen und erholt bin ich aufgewacht und habe mich dann direkt ans packen gemacht. Es war mal noch richtig früh und ich voller Elan. Schnell war alles gepackt und dann konnte es losgehen. Aber wenn die Kneipe nebenan schon aufhat könnte man sich auch noch erst einen Kaffee gönnen. Gesagt getan, und dann ging es um kurz nach halb neun los. Es sollte noch einmal in die albanischen Berge gehen, entlang der Stauseen im Nordosten des Landes, dann kurz den Kosovo
gekratzt und im Südosten von Montenegro dann die nächste Bleibe suchen. Runde 300km sollten das sein, also gut zu schaffen. Tanken musste ich ja auch noch, also die nächste Tankstelle angesteuert und die restlichen LEK in den Tank gefüllt. Prima das reicht sicher für heute bei einer Durchschnittlichen Reichweite von 400km und im Kosovo gehen Euro und in Montenegro Karte. Aber dann kam es mal wieder anders als gedacht. Zuerst hab ich mich fast wieder über mein Navi

Sveti Stefan in Montenegro
Sveti Stefan in Montenegro

aufregen müssen weil es nicht so fahre wollte ich mir das ausgedacht hab, und hab mich dann ein Stück weit damit abgefunden und mir gedacht, dass das Teil vielleicht mal wieder mehr weiß wie ich, wie mit der Straße gestern, welche hätte von Tirana nach Osten führen sollen. Also hab ich mich an die vorgeschlagene Route gehalten bis mir irgendwann mal eingefallen ist, dass ich ja gestern um aus Tirana wieder raus zu kommen auf kürzeste Zeit gestellt hatte, gggrrrr. Naja, jetzt fahr ich erstmal so weiter bis ich abbiegen muss, denn sonst lotst mich das Ding wieder durch alle Käffer durch, und da es schon gut warm war hatte ich da keine Lust drauf. Kurz nach dem abbiegen "hat die Natur das Bedürfnis angekündigt eine Evakuierung in kleinerem Umfang vorzunehmen". Das erledigt drehe ich mich wieder dem Motorrad zu und stelle mit erschrecken fest dass da Ölspuren am Hinterrad sind. Diverse Schlammpfützen der vergangenen Tage haben natürlich kein eindeutiges Ergebnis der Herkunft geliefert, aber meine Befürchtung ein undichtes HAG zu haben, haben meine Tagesplanung einmal komplett umgeworfen. Denn wie alle BMW-Fahrer wissen ist damit nicht zu spaßen. Eine Alternativroute musste her, die mich in die Nähe der nächsten BMW-Werkstatt bringen könnte. Servicepunkte in Albanien oder Montenegro habe ich für mich ausgeschlossen, also bleibt Kroatien. Nächste größere Stadt dort - Dubrovnik.
Das Navi gefüttert und los, trotz allem aber diesmal wieder mit kurvenreichen Strecken. Erst bin ich aber noch bei einer Autoservice-Station vorbeigefahren und hab mir das HAG sauber machen und auch die Ölablassschraube nochmal nachziehen lassen. Vielleicht kann ich dann später mal genauer orten wo das herkommt. Kurze Zeit später hieß es dann abbiegen nach Montenegro. Da sehe ich drei andere Motorradfahrer stehen. Beim Näherkommen sehe ich dass es Schweizer sind - zweieinhalb Schweizer um genau zu sein. Für ein nettes Pläuschchen kann man ja mal schnell anhalten, dachte ich. Bisschen geplaudert und gefragt wo sie hinfahren und mich spontan eingeklinkt als sie meinten sie hätten Ziel Dubrovnik. Hat ganz gut gepasst vom fahren her und beim gemeinsamen Mittagessen hatte ich vorgeschlagen deren ursprüngliche Route um einen Schlenker in die Berge zu erweitern. Der Vorschlag wurde für gut empfunden und die Begeisterung während des Schlenkers immer größer. Hat ein bisschen Zeit gekostet, aber letztendlich sind wir dann doch in Dubrovnik angekommen. Das bereits vorgebuchte Hotel der Schweizer war mir aber bei weitem zu teuer. Der dortige Rezeptionist hat mir dann ein deutlich billigeres Zimmer vermittelt wo ich dann eingezogen bin und wenig später haben wir uns geplant im Bus in die Altstadt wieder getroffen. Gemeinsames Abendessen und Bierchen und überlegt wie es am nächsten Tag weiter geht, was ja vor allem für mich eine größere Bedeutung hatte da ich ja zur Abwechslung mal wieder in die Werkstatt musste.

20.Tag - 05.05.2015:

Am gestrigen Abend habe ich mich dann noch mit der Suche nach einem BMW-Händler durchs Internet gewühlt. Immer ein Erlebnis wenn man die Sprache nicht kann. Aber dann habe ich doch noch einen entdeckt in Split. Die Schweizer wollten

Dubrovnik
Dubrovnik

ebenfalls nach Norden und so sind wir wieder gemeinsam los. Immer entlang der Küste, was so zumindest von Schweizer Seite nicht geplant war. In Split habe ich mich dann kurz in die Stadt geschlagen und wir hatten bereinbart dass wir uns dann abends in Zadar wieder treffen wollen. Tja, mein Besuch bei BMW in Split war schnell abgehackt. "Wir haben nur einen Motorradscharauber und der hat diese Woche Urlaub". "Nee, da können wir gar nichts dazu sagen." Also wieder rauf aufs Mobbed und versucht die drei wieder einzuholen. Da aber die Routen vorher nicht abgestimmt waren, und ich als Ziel nur Zadar mit kurvenreichen Strecken drin hatte, hat das aber nicht geklappt. Hätte aber, denn der eine musste tanken.
Viel ist nicht passiert an dem Tag. Viel gefahren, sehr viel an der wunderschönen Landschaft erfreut ud abends wieder gemeinsam essen und Bierchen trinken. Und einen Entschluss gefasst, die erste Etappe langsam dem Ende entgegen zu fahren, da es nichts bringt extra nach Zagreb zu fahren wo mir am Ende auch nicht geholfen werden kann. Und bevor die Kosten aufgrund der Reparturen komplett aus dem Ruder laufen, lasse ich das in meiner Werkstatt zu Hause richten, und kann so hoffentlich den ein oder anderen Euro sparen


21.Tag - 06.05.2015:
Ich habe nicht gut geschlafen. Mal war es zu warm, dann wieder zu kühl oder ich hab mein Schlafshirt verknotet, unruhig und gefühlt deutlich zu kurz. So kam es dass ich morgens um kurz vor sieben im Bett saß und die Berichte der letzten beiden Tage zumindest mal geschrieben habe. Wollte ich ja gestern abend noch machen, aber nach dem wahnsinns lecker Abendessen mit neugewonnenen Freunden war das einfach nicht mehr möglich.

Ein Abschied, aber wir werden sicher mal wieder gemeinsam ne Runde drehen
Ein Abschied, aber wir werden sicher mal wieder gemeinsam ne Runde drehen

Gemeinsames Fahren war für heute aber nur noch bedingt geplant. Die Schlagzahl war mir zum einen zu hoch, und zum anderen hatte ich trotz öllassendem HAG noch andere Pläne, auch wenn diese mich die nächsten Tage in die Heimat führen sollten. Wie die letzten Tage ging es um kurz nach neun los. Die ersten paar Kilometer entlang der kroatischen Küste, bevor es dann nach einem kurzen Tankstopp, und einer Rekordzahl auf meinem Tageskilometerzähler von 448km, über Kubus Ura ins Velebit-Gebirge. Nachdem ich ja nun sehr flexibel unterwegs bin, das aber nicht etwas für alle ist, haben wir leider einen der Schweizer kurzzeitig "verloren" und wollten ihn später wieder treffen. Zu Dritt haben wir uns dann auf die Panoramastraße gewagt und konnten die Kurven mit wenig Verkehr genießen und das ganze wurde durch überwältigende Ausblicke belohnt. Doch dann kam auch für uns der Abschied, noch schnell ein Foto gemacht und weiter ging es. Das Ziel Ljubljana war mir eben zu weit, die Richtung war aber zumindest gro die selbe. Ich hatte halt mal was eingegeben und das Navi machen lassen. Und in dünn besiedelten Gebieten funktioniert das mit den kurvenreichen Strecken auch absolut hervorragend. Und so habe ich mich kurz nach Übertritt der slowenischen Grenze auf die Suche nach einer Bleibe für die Nacht gemacht. Campingplätze waren aber irgendwie wieder alle in die andere Richtung weswegen ich mich dann doch wieder in ein Hotel begeben habe. Aber auch das war nicht so verkehrt, schließlich musste ich noch genauer schauen wo ich denn nun eventuell noch einen BMW-Händler auftue um nochmal einen
Blick aufs HAG zu werfen. Diverse Akkus wollten auch noch geladen werden, weshalb dann ein Zimmer mit ein paar Steckdosen doch ganz praktisch ist.

zwischen Ogulin und Gomirje in Kroatien
zwischen Ogulin und Gomirje in Kroatien

Und nach einer heißen Dusche, nicht ganz so hervoragendem Abendessen wie gestern in Zadar mache ich mich nun in die Waagerechte und hoffe auf eine erholsamere Nacht. Und tatsächlich bin ich jetzt volle drei Wochen unterwegs die meistens richtig viel Spaß gemacht haben.

22.Tag – 07.05.2015:

Schon wieder eine Nacht die ich nicht gut geschlafen habe, was ein Ärgernis. Die Matratze war so weich dass man darin versunken ist, das Kissen unter dem Kopf so groß dass ein einsinken hier nicht möglich war und ich gruselige Nackenschmerzen hatte. Hilft ja nix, erstmal zum Frühstück, aber auch das war nicht annähernd so fein wie gestern in Zadar.

Egal, ich will ja fahren, aber erstmal zahlen. Wenigstens hier was erfreuliches, der gestern mitgeteilte Preis war doch nicht der richtige und es war um ein paar Euro billiger. Und dann ging es rauf aufs Mobbed. Ziel, die nächstgelegene BMW-Werkstatt in Österreich, aber nicht ohne Kurven, bin schließlich im Urlaub. Und die Kurven waren in der Tat sehr fein, da wird es einem direkt schlecht, und ich musste wieder an die zweieinhalb Schweizer denken, die im Topspeed durch Europa jagen. Wie schon öfter als Navi-Anfänger habe ich die ein oder andere Abbiege verpasst, aber macht ja nichts. Das Navi war

Burg Zuzemberk, Slowenien
Burg Zuzemberk, Slowenien

schnell genug und war gleich mit der Alternativroute parat, und so wurde aus der ursprünglichen Ankunft um 12:10Uhr eine Ankunft um 13:50Uhr. Dort angekommen wurde mir auch wieder schnell und kompetent weiter geholfen. Allerdings konnte mir nicht so geholfen werden wie es wohl auch der Anspruch der Werkstatt war. Denn wie bekannt ist das ja kein Problem das man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Und so wurde mir kostenfrei das Öl im HAG aufgefüllt und mir gute Reise gewünscht. Und bei ca. 50ml Nachfüllung scheint der Handlungsbedarf langsam akut zu werden. Aber bis nach Hause reicht es noch.Und weiter gings, aber wohin? Keine Ahnung, dem Navi mal ne grobe Richtung gegeben, so Nordwest würde passen und das Dingens wieder machen lassen. Erfolgreich das gewesen ist. Denn auch diese Kurven haben Laune gemacht. Aber irgendwann wird man einfach etwas erschöpft wenn man den ganzen Tag Kurven räubert und so hab ich das Navi mal wieder nach den nächsten Campingplätzen gefragt. Und, oh Wunder, da liegt doch tatsächlich mal ein Campingplatz in meiner Richtung, also los. Hihi, und dann die Überraschung. Ich wackel so zur Rezeption und meine dass ich nen Platz brauch für eine Nacht. "Kein Problem, aber das ist ein FKK-Platz". Ähm, was? Nunja, wie ich das gesehen habe war eigentlich eh noch niemand da, und was wollen die Dauercamper machen wenn ich nicht nackig rum spaziere? Also was solls. Eingecheckt, Zelt aufgebaut und nochmal kurz los zum einkaufen dass ich mir nachher was zu essen machen kann und noch was fürs Frühstück übrig bleibt. Und als ich zurück kam, hab ich mir dann doch gleich alle Klamotten vom Leib gerissen, es war ja auch so warm den ganzen Tag. Nee, quatsch, essen machen war angesagt, hunger. Nach dem essen hab ich mich dann noch an die nächste mögliche Route gesetzt, hab dafür extra noch ne Karte für Österreich gekauft. War ja eigentlich nicht der Plan mich tagelang in Österreich aufzuhalten, also wozu hätte ich die mitnehmen sollen. Und dann noch schnell duschen gehen und Zeit für die Nachtruhe.

23.Tag – 08.05.2015:

Kaum zu glauben, aber ich habe auf meiner Isomatte und in den Schlafsack eingezwängt besser geschlafen als die letzten beiden Nächte und so manche Nacht davor. Eigentlich ausgeschlafen war ich trotz allem zu früh wach und hab mich dann auch schnell ans zusammen packen gemacht. Nebenher noch gefrühstückt und um kurz nach acht war ich auch schon abfahrbereit. Noch kurz bezahlen und weiter gehts zum Kurven suchen. Die Nockalmstraße war ja nicht mehr weit, und wenn

Nockalmstraße Anfang Mai
Nockalmstraße Anfang Mai

man schon grad da ist dann nimmt man doch diese Schönheit gleich mit, auch wenn sie Maut kostet. Der nächste Pass den ich mir vorgenommen habe war dann die Großglockner Hochalpenautobahn, ebenfalls eine Mautstraße, aber in 17 Jahre Motorrad fahren hab ich es noch nicht geschafft mir das anzuschauen, also wollen wir das doch mal machen, wenn man schon grad da ist. Es war, nennen wir es arschkalt und windig bis stürmisch. Auf den Großglockner bin ich nicht gekommen, aber bis auf die Edelweissspitze hab ich es geschafft, brr, fast erfroren. Unbewusst war dann aber auch der nächste Pass - Gerlospass - eine Mautstraße. Hm, jetzt bin ich schon oben, was bleibt mir anderes übrig. Wenigstens waren die Ausblicke auf die Wasserfälle super toll. Während der Abfahrt wurde ich vor lauter bummeln von einem anderen GS-Fahrer überholt. Na, das geht ja gar nicht, und doch, ich musste da dranbleiben. Ein paar Kilometer später und nachdem wir dann einen Holländer überholt hatten der das mit dem dranbleiben (an nem Kastenwägelchen) irgendwie missverstanden hat und extreme bis unmöglich selbstgefährdende Fahrmanöver hingelegt hat, 

Gerlospass
Gerlospass

haben wir zu nem Kaffee angehalten und uns gemütlich unterhalten. Und wie wenn wir es geahnt hätten, hat es genau zu der Zeit geregnet. Woher das kam wussten wir aber nicht, denn eine Wolke war da nicht. Aber dann ging es wieder weiter. Ein paar Kilometer später ist er dann abgebogen und ich habe mich weiter auf die Suche nach Kurven gemacht. Als Ziel war bereits "zuhause" eingegeben, aber es war mir definitiv zu weit, denn es war noch einmal eine ähnliche Strecke wie ich sie heute schon gefahren habe. Da es aber in den Allgäuer Alpen scheinbar stärker geregnet hat am Nachmittag wollte ich das Zelt nun wirklich nicht mehr aufbauen, aber auf einem schönen Campingplatz gab es dann ein bezahlbares Appartment wo ich mich dann einquartiert habe um auch diese Zeilen zu schreiben. Ich wollte das dann ja auch gleich noch hochladen, aber als ich an die Rezeption kam, wurde mir schlagartig klar dass ich wieder in Deutschland bin. WiFi heißt WLAN und kostet Geld. Nee, das lassen wir lieber, denn schließlich bin ich heute beim Überqueren des Alpenhauptkammes schon mehr als ausgebeutet worden, 45Euro Mautgebühren, wobei davon allein 25Euro auf die Großglockner-Hochalpenautobahn entfallen sind, abartig. Das ist mal moderne Straßenräuberei.

24.Tag – 09.05.2015:

Erholsam war der Schlaf, aber mit einem Kratzen im Hals aufgewacht. Was soll das denn jetzt? Naja, es war halt doch vor drei Tagen noch über 30°C warm und jetzt fröstelt man beim fahren und durchschnittlich 17°C. Aber wird schon nicht so schlimm werden. Heute geht es heim. Das Navi sagt aber immer noch rund 300km, kein Problem, auch wenn das Wetter irgendwie mies aussieht, die Straßen sind nass und von Sonne weit und breit keine Spur. Aber auch das soll nun kein Hindernis mehr sein.

Ein kurzer Zwischenstopp bei der Firma Held war auch noch drin. Meine warmen Handschuhe haben da ein kleines Löchlein, welches Anfangs der Reise für nasse Finger gesorgt hat, da wollte ich doch mal schauen was es neues auf dem Handschuh-

Oberalppass
Oberalppass

markt gibt. Und eine schicke neue Sonnenbrille hab ich bei der Gelegenheit auch noch gefunden. Um kurz vor eins hab ich mich auf die letzten paar Kilometer gemacht. Zuerst über den Riedbergpass und dann habe ich mich im Bregenzer Wald noch mit einem Freund getroffen und wir sind dann noch mit diversen Umwegen durch meine alte Heimat des Vorarlbergs gefahren, Faschinajoch und Dünserberg.

Pizza essen bei einer gemeinsamen Freundin waren dann ein schöner Tagesausklang, na gut, es waren dann nochmal 35km bis nach Hause, aber die können wir getrost vernachlässigen.


Um es kurz zu sagen. Die erste Etappe war der Hammer. Auch wenn es zwischendrin die ein oder andere Stunde gab wo ich ziemlich verärgert war, über die "Verluste" am Mobbed, an Zeit und Geld. Aber letztendlich muss man ja, wenn man auf so großer Tour ist mit gewissen Verlusten und Widrigkeiten rechnen und damit fertig werden, was ich doch ganz gut hin bekommen habe. Aber die Entscheidung mit dem undichten HAG nach Hause zu fahren, war, denke ich war die richtige. Auch sollte ich meine Stiefel noch zur Reparatur einschicken, die gebrochene Sohle soll nicht noch öfter für nasse Füße sorgen.


Und so wird aus einer Festivalrundreise ein internationaler Werkstatttest bei BMW. Aber die Festivals kommen ja noch, und da freue ich mich drauf.