Festivalsommer 2022
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Das letzte Konzert war tatsächlich am 29.02.2020. Kurz bevor der Wahrsinn um big C begonnen hat, hat sich ein Wahnsinniger auf den Weg gemacht. Es ist Donnerstag der 27.02.2020. Lust auf ein Konzert hatte mich veranlasst den Veranstaltungskalender zur durchforsten - was steht aktuell an. Da fiel mir Lindemann mit seiner Solotour auf. Kurz gecheckt. Konzert ist am Samstag, das passt erstmal. Wo? Ahja, Helsinki, joa, das passt auch. Also Ticket bestellt, Flüge gebucht und schon ging es los. Morgens um 10 von Frankfurt Flughafen ab nach Helsinki. Ein kleiner Stadtbummel und dann ab zum Konzert. Kurz vor 0 Uhr war dieses zu Ende und ich bin mit dem letzten Bus zurück zum Flughafen gefahren. Eine halbe Nachtruhe später, ging morgens um 0600 Uhr der Flieger zurück nach Frankfurt.
Genau, so muss das sein. Ich liebe solche spontanen und ein bisschen verrückten Aktionen. Für den Rest des Jahres fällt mir bestimmt auch noch was ein. Aber dann kam alles ganz anders.
Mittlerweile ist es frühes Frühjahr 2022, unsere elitären, vermeintlichen möchtegern Führer lockern den Coronagriff auf die Bevölkerung und die Grundrechte werden langsam aber sicher wieder freigegeben, wenn auch nur teilweise, immer mit dem Damoklesschwert im Hintergrund, dass sie jederzeit wieder alles zumachen und die Bevölkerung weiter gängeln. Mittlerweile haben sich aus den Jahren seit 2019, 2020 und 2021 einige Konzert- und Festivalveranstaltungen angesammelt die man dieses Jahr dann hoffentlich mal wieder besuchen kann. Festgestanden haben zu diesem Zeitpunkt bereits R.i.P. (Rock im Park), Rockharz, ein Deichkindkonzert, ein Rammsteinkonzert, ein Konzert von Iron Maiden und ein Knorkatorkonzert, welches aber dann doch komplett gecancelt wurde.
Während ich also noch auf der Savalenrally unterwegs bin, habe ich im Hotel ein nettes Mädel an
der Rezeption kennengelernt. Die hat mich aufgrund meines Dimmu Borgir Hoodies angesprochen und meinte, dass das ihre Lieblingsband sei. Na, wer kann es verdenken, Norweger halten
zusammen. Die Tage im Hotel haben wir uns immer wieder unterhalten und auch das ein oder andere Bierchen getrunken, und sie hat mich gefragt ob ich denn nicht Lust hätte auch zu Tons of
Rock nach Oslo zu kommen. So kam es, dass ich noch während ich im einen Norwegenurlaub war, bereits den nächsten Norwegenurlaub gebucht habe. Schwups hatte ich ein Ticket für Tons of
Rock, ich meine, das line-up war schon gut, dann wird der Rest bestimmt auch super.
Kaum aus Norwegen zurück, musste ich erstmal den Urlaubskalender in der Firma prüfen und mit meinem Chef sprechen. Aber der ist in der Hinsicht sehr entspannt, wenn die Arbeit läuft, dann kann man auch mal frei machen. A propos frei machen. In irgendeinem lustigen Newsletter für diverse Konzertveranstaltungen habe ich einen Festival-line-up gesehen welchem ich nicht widerstehen konnte. Und als hätte man nicht schon genug geplant, habe ich noch ein weiteres Festival gebucht - welches das war, erfahrt ihr dann im weiteren Text.
Die Zeit verging wie im Flug, das Knorkatorkonzert war mittlerweile abgesagt worden, da die Jungs aus Berlin dann im Jahresverlauf mit einer komplett neuen Show auf Tour gehen wollten. Und so ging der Reigen dann doch erst Anfang Juni los mit Rock am Ring.
Rock im Park ging zu Ende. Aber seit der Organisator gewechselt hat, und bei der Organisation so einiges schief gelaufen scheint, und man bezahlen muss, selbst wenn man nur zum pinkeln will, ist das alles nicht mehr so, und es wird wohl mein letzter Besuch dieses Festivals gewesen sein. Da gibt es andere Festivals, wo das alles besser und runder läuft.
Aber sei's drum, ich hab ja noch ein paar Versuche dieses Jahr. Der nächste Festivalbesuch gerade zwei Wochen später.
Auf nach Oslo zu Tons of Rock. Das Mädel aus dem Hotel welches mir das Festival schmackhast gemacht hat, hat aber leider dann doch keinen Urlaub bekommen, tststs, wenn man den auch erst kurz vor knapp einreicht, dann klappt es halt nicht immer. Aber, es wäre ja seltsam wenn man auf einem Festival mit fast 40.000 Besuchern alleine bleibt.
Aber da ich aufgrund der günstigen Flugpreise einen Tag vor dem Festival bereits in Oslo war, lässt man auch den anderen Kulturteil nicht zu kurz kommen. Und so habe ich mir das Museum für moderne Kunst angeschaut und war im botanischen Garten. Und auch auf Holmenkollen bin ich immer wieder sehr gerne.
Aber dann war es soweit. Ab auf den Ekeberg, wo die Sause stattfinden wird. Es war ein shuttle-service eingerichtet worden vom Veranstalter und bereits in der Warteschlange kommt man mit den ersten Festivalgängern in Kontakt. Wie gesagt, alleine bleiben ist unmöglich.
Während der vier Tage in Oslo hatte ich bestes Wetter. Für Oslo war es ungewöhnlich heiß mit deutlich über 30°C, aber mit dem ein oder anderen Bierchen war es durchaus auszuhalten. Am ersten Abend ging es mit meinen neuen Bekannten dann zurück in die Stadt, lustigerweise waren die im Hotel neben mir untergekommen. Also haben wir uns abends noch ins "Vaterland" gesetzt und noch ein Abschlussbier zusammen getrunken. Die Ursache der nicht enden wollenden Sirenen konnten wir dann am nächsten Tag in den Nachrichten hören. Ein total Bekloppter hat in einer Bar um sich geschossen und einige Menschen getötet und schwer veretzt. Und das ganze nur 4 Straßen weiter wo wir saßen.
Viele Konzerte später, war aber die Zeit in Oslo auch schon wieder vorbei und ich durfte mich wieder auf den Rückweg nach Deutschland machen. Und auch wenn ich das
Mädel nicht getroffen habe, so habe ich ein paar tolle Kontakte geknüpft und ein paar noch viel tollere Tage auf einem super Festival verbracht.
Und wie wenn es dazu gehören würde. Am letzten Tag hatte ich noch etwas Zeit und bin noch ein bisschen durch die Stadt spaziert bis zum Frogner- und Vigelandpark. Und grad als ich mich wieder auf den Rückweg gemacht habe, bin ich dann doch noch nass geworden. So schnell konnte ich gar keinen Unterstand finden, wie es angefangen hat zu regnen. Aber das trocknet auch wieder.
Da kann es ja gleich weiter gehen. Eine Woche Arbeiten und dann geht es ab nach Norden. Ich werde mich bei meinen Freunden in Wolfsburg einquartieren. Von dort fahren wir erst nach Berlin zum Konzert zu Iron Maiden. Erst treffen wir uns noch mit einem Freund, der aber keine Tickets hat, aber für ein paar Bierchen vor der Waldbühne reicht es allemal.
Ein Tag Pause, aber nicht wirklich Pause. Von Wolfsburg geht es dann einen Tag später weiter in den Harz - See you at the Devils Wall. Rockharz ist angesagt. 1,5 Stunden Anfahrt ist halt schon recht entspannt. Nicht ganz so entspannt war dann die Warteschlange vor dem Einlass. Aber, was soll ich sagen. Wir hatten drei Paletten Bier im Auto, frisch aus dem Kühlschrank, da kann man ja schonmal anfangen sich das ein oder andere zu gönnen. Vincent und ich haben die Vorhut gemacht und den Platz reserviert, Doro muss noch arbeiten und sammelt später noch die Meli am Bahnhof ein, die spontan aus der Schweiz anreist um mit uns zusammen zu feiern. Das wird ein Spaß.
Da haben wir uns ein paar tolle Nachbarn ausgeguckt, ohje. Aber hey, wenn es um Saue und Tunke geht, und man dazu noch ein bisschen popeln kann, dann ist alles prima. Prost!
Auch das vorletzte Festival des Jahres ging dann ohne weiteres zu Ende. Da ich am nächsten Tag noch eine rund 450km weite Heimreise hatte, haben wir beschlossen, dass wir Zelt und alles bereits am Samstag zusammen packen und abends nach dem letzten Konzert die Heimreise nach Wolfsburg antreten. Um kurz vor zwei Uhr in der Früh, sind wir dann ins Bett gefallen. Ich glaube wir sehen unsere Nachbarn demnächst bereits wieder. Spätestens nächstes Jahr wenn es heißt 30-Jahre-Rockharz.
Jetzt sind ein paar Wochen Ruhe im Karton, bevor es erneut nach Berlin geht. Wieder die Waldbühne, aber diesmal mit Deichkind. Ich hatte noch ein Ticket übrig, welches ich noch los werden wollte. Das hat zwar nicht geklappt, aber die Party vor der Bühne mit den zahllosen blauen Flecken nach einem Abend im Pit ist einfach unbezahlbar.
Und jetzt, Ende August, haben wir es fast geschafft, der Festivalsommer neigt sich dem Ende. Zwei Events stehen noch aus; RAMMSTEIN und ein weiteres Festival.
Die Tickets für Rammstein haben ein Freund und ich uns bereits Anfang 2019 gekauft und wir wollten uns dann für das Konzert treffen. Wir haben uns auf der Reise kennengelernt und mein Freund wollte eigentlich noch weiter reisen, was aber dank Big-C nicht mehr möglich war. So kam es, dass wir beide von Deutschland aus gestartet sind und uns Ende September in Mexiko Stadt getroffen haben. Drei geplante Konzerte als Abschluss der Nordamerika-Tour waren im Foro-Sol geplant. Dort fährt auch die Formel 1 im Kreis. Die Arena selbst fasst 65.000 Menschen, der Innenraum weiter 40.000. Dass Rammstein die erfolgreichste deutsche Band ist, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, und dass Mexikaner total verrückt darauf sind, das durften wir live erleben.
Ein bisschen lädiert durch die Klimaanlagen überall fiel der Kulturteil in Mexiko-Stadt dann etwas geringer aus, als ich mir das erhofft hatte. Ein Besuch auf dem Schloss und im Antropologischen Museum waren aber drin. Ein gemütlicher Stadtbummel ebenfalls. Und Cola mit Café ist einfach nur geil. Schade, dass es das in Deutschland nicht gibt, zwei Dosen habe ich mir aber eingepackt. In der Nähe des Zocalo, dem Hauptplatz der Stadt haben wir eine Pizzeria gefunden, der Hammer. Die Lokation von außen unscheinbar, halb verfallen. Von innen nicht viel besser, der obere Stock wegen Einsturzgefahr abgesperrt, ein Teil des Hauses offensichtlich sogar schon eingestürzt. Aber man verzagt nicht, sondern baut dann einfach eine Skatebahn an der Stelle und hat am Ende eine unfassbar tolle Atmosphäre zum richtig geile Pizza zu verspeisen.
So schnell gehen auch vier Tage in einer der größten Metropolzentren der Welt zu Ende. Weiter geht es, auf zum letzten Festival, ab nach Sacramento - Californien, AFTERSHOCK-Festival ich komme. Die Einreise in die USA hatte ich ja quasi auf dem Zwischenstopp gemacht, als ich nach Mexiko geflogen bin, entsprechend zügig war ich durch den Custom und habe mich auf die Suche nach einem Mietwagen gemacht. Da ich ein paar Tage Zeit hatte, habe ich gedacht, wäre es am besten, dass ich mich so flexibel wie möglich halte, um vielleicht noch das ein oder andere Sightseeing zu veranstalten. Wenn ich schon mal in den USA bin. Aber die Strecken sind weit, sehr weit. Und so kam es, dass ich von San Fransico mit Ausnahme eines kleinen Zwischenstopps an der Golden Gate Bridge keine Zeit mehr für irgendwelche Spielchen und sonstige Abstecher hatte, sondern dann schnurstraks nach Sacramento gefahren bin, wo ich ein Zimmer gemietet hatte.
Abends habe ich mir noch die Verpflegung für die nächsten Tage eingekauft und eine SIM-Karte für das Händy. Und als ich da so mein Feierabendbierchen schlürfe kommen die anderen Bewohner des Hauses so langsam. Das ganze Haus war vermietet, und alle waren sie da um auf das Festival zu gehen. Das ist doch prima, da können wir Fahrgemeinschaften organisieren zum Messeparkplatz von wo die Shuttle-Busse zum Festival-Gelände fahren. Am Festival-Gelände angekommen musste ich erstmal mein Festival-Bändchen holen. Ein bisschen komisch war mir schon, da ich zwei Wochen zuvor eine Email bekommen hatte, dass die Bändchen verschickt wurden. Aber, alles kein Problem, Buchungsbestätigung vorgezeigt und kurz darauf hatte ich mein Bändchen. Das klappt ja super. Das Festivalgelände selbst war super gelegen im Discovery Park. Vier Bühnen, viel Schatten, das US-Militär mit allen Abteilungen vertreten um neue Rekruten einzusammeln und ansonsten auch sehr gut organisiert. Mit der Hitze hat aber wohl doch niemand gerechnet und die Wasserstationen waren ständig überfüllt. Aber schon am nächsten Tag war Abhilfe geschaffen und fünf zusätzliche Wassertankstellen aufgebaut.
Nach vier Tagen ging dann auch das letzte Festival des Sommers zu Ende. Was ein Erlebnis. Wenn nur das Bier nicht so teuer gewesen wäre. Aber es geht ja nicht nur ums saufen, da bleibt wenigstens mehr Zeit die Musik zu genießen, und das konnte ich wirklich richtig gut. Bleibt mir noch ein weiterer Tag, bevor ich wieder nach San Francisco muss für meinen Rückflug. Einen der Nationalparks besuchen ist schlicht nicht möglich, das ist viel zu weit. Also habe ich mich informiert was es denn in der nächsten Umgebung so alles gibt. Und siehe da, Sacramento hat doch einiges zu bieten. Da ich aber mein Zimmer bereits räumen musste habe ich mich in mein Mietwagen gesetzt und bin mitten rein in die Stadt. Die Altstadt, das Eisenbahnmuseum, die Tower Bridge und ruckzuck geht der Tag zu Ende. Für die Nacht habe ich mich in ein Motel am Stadtrand einquartiert. Die Suche nach einem Restaurant war aber dann doch etwas schwieriger als gedacht. Es hatte alles geschlossen, das kann doch wohl nicht wahr sein. Zum Glück war aber der Inder neben dem Motel noch da. Ich wollte zwar was anderes, aber bevor es gar nichts gibt. Es hat auch nicht besonders geschmeckt, aber egal. Zähne putzen, pullern, und ab ins Bett.
Heute noch die Rückfahrt nach San Francisco. Sollte ja entspannt angehen, die paar Kilometer. Aber wie schon auf der Fahrt nach Sacramento, es zieht sich einfach unglaublich. Und dann habe ich mir auch noch eine Strecke raus gesucht, die etwas Abwechslung versprach. Die Abwechslung hatte ich, inklusive gigantischer Ausblicke in Richtung San Jose vom Mt. Hamilton, wo noch ein großes Observatorium steht. Und irgendwann hatte ich dann fast noch Panik, dass mir die Zeit nicht reicht um rechtzeitig an den Flughafen zu kommen.
Letztendlich habe ich es pünktlich zum Flughafen geschafft. Tanken ist ausgefallen, obwohl ich vollgetankt zurück geben sollte, aber auch nach einem halben Jahr hat diesbezüglich noch keiner gemeckert. Und am frühen Abend ist dann mein Non-Stop-Flug nach Frankfurt gestartet.
Nach 12 Tagen, so etwas ähnlichem wie Urlaub, geht dann der Festivalsommer 2022 zu Ende. Anstrengend war es teilweise schon, aber missen möchte ich keine Minute davon.
Ich hoffe ihr hattet wieder Spaß beim lesen und bis zum nächsten Mal.
Viele Grüße
Euer Ecki
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